Buchrezension #132 Mirror von Karl Olsberg

Buchrezension #132 Mirror von Karl Olsberg

Aufbau
erschienen am 15. August 2016
400 Seiten

Preis:
 
Taschenbuch € 12,99, Ebook € 9,99


Klappentext:
 
Dein Mirror kennt dich besser als du selbst.
Er tut alles, um dich glücklich zu machen.
Ob du willst oder nicht.
Wie digitale Spiegelbilder wissen Mirrors stets, was ihre Besitzer wollen, fühlen, brauchen. Sie steuern subtil das Verhalten der Menschen und sorgen dafür, dass jeder sich wohlfühlt. Als die Journalistin Freya bemerkt, dass sich ihr Mirror merkwürdig verhält, beginnt sie sich zu fragen, welche Macht diese Geräte haben. Dann lernt sie den autistischen Andy kennen und entdeckt, dass sich die Mirrors immer mehr in das Leben ihrer Besitzer einmischen – auch gegen deren Willen.
Als sie mit ihrem Wissen an die Öffentlichkeit geht, hat das unabsehbare Folgen …


Meine Meinung:
 
Die anfänglichen Beschreibungen des Mirrors haben auch mich begeistert. Da ertappt man sich selbst, dass man denkt: "Den will ich auch haben!" Ein überaus hilfreiches Gerät, mit dem sein Besitzer noch supercool rüberkommt. Der Mirror ist das elektronische Spiegelbild seines Besitzers und sein bester Freund. Der Mirror tut alles, damit sich sein Besitzer wohlfühlt. Er weiß, was er und seine Mitmenschen brauchen. Er gibt Ratschläge, was man tun könnte, und steuert damit das Verhalten der Menschen, weil sich die Besitzer nur zu gerne unter die Arme greifen lassen. Das Gerät gibt Tipps zur Jobsuche und fürs Date, sucht sogar den passenden Partner aus, verständigt, wenn notwendig, Polizei und Rettung und unterstützt die Menschen in vielen anderen Bereichen des Lebens.  Aber ziemlich schnell wurde mir der Mirror dann doch suspekt und unheimlich. Er lernt mit der Zeit dazu, er optimiert sich selbst und verselbstständigt sich.
Ich bin sicher, wir werden gute Freunde werden. Denn du weißt ja: Dein bester Freund bist du selbst.
Phase 1, Kapitel 3, Position 367
Ich war ziemlich schnell in der Geschichte drinnen. Anfangs war es jedoch ein bisschen schwierig, mit den vielen unterschiedlichen Figuren zurecht zu kommen. Aber daran habe ich mich recht schnell gewöhnt. Es gibt mehrere parallel verlaufende Handlungsstränge. Der Leser begleitet Andy, der das Asperger-Syndrom hat, den Mitbegründer und Entwickler von Mirror Carl, die Journalistin Freya, den Drogendealer Jack und den arbeitslosen Lukas. Durch die vielen Charaktere erlebt man die Geschichte und die Meinungen über den Mirror aus verschiedenen Blickwinkeln.

Die Spannung wird im Laufe der Geschichte immer größer und ich fand es immer erschreckender, was der Mirror alles kontrolliert und steuert. Die Geschichte ist sehr gut durchdacht. Karl Olsberg hat im Bereich Künstliche Intelligenz promoviert. Er weiß also, wovon er spricht.
Der Autor schreibt bildhaft, wodurch man sich die Charaktere und die Handlungsorte gut vorstellen kann. Das Buch ist flüssig zu lesen.
Die Kapitel sind alle ziemlich kurz gehalten. Mir fiel es schwer, das Buch aus der Hand zu legen. Bei so kurzen Kapiteln denkt man sich immer: "Eines geht noch!" ;-)

Empfehlenswert ist es vorher das Prequel Mirror Welt zu lesen, das es kostenlos als Ebook gibt. Es ist aber kein Muss.

Das Thema hat mich gefesselt. Es ist erschreckend, wie man Menschen manipulieren kann und wie sie sich auch beeinflussen lassen und alles machen, was ihr Mirror ihnen rät. Karl Olsberg schreibt sehr realistisch und glaubwürdig. So weit entfernt von der Realität hat sich das alles nicht angehört.
Nicht die Technik ist unser Problem, sondern die Art, wie wir damit umgehen.
Nachwort, Position 5894

Fazit:
 
Beängstigendes Zukunftsszenario! Spannend erzählt!

Ich gebe 4 von 5 Sternen.

Seite des Verlages 
 

Weitere Bände:

Kommentare

  1. Hey :)

    Ich habe auch vier Sterne vergeben, aber nur deswegen, weil ich den Schreibstil manchmal fast zu einfach fand. Da war mir nicht ganz klar, ob das jetzt eigentlich ein Buch für Jugendliche oder Erwachsene sein sollte (auch wenn natürlich beide Zielgruppen das Buch lesen können!).

    Auf jeden Fall ein gutes und wichtiges Buch, das man gelesen haben sollte, um eine Vorstellung zu bekommen, was hier alles möglich ist und wie einfach Menschen durch die Bekanntgabe ihrer Daten manipuliert werden können ...

    Liebe Grüße
    Ascari

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