Buchrezension #128 Girl on the Train - Du kennst sie nicht, aber sie kennt dich. von Paula Hawkins
Blanvalet
erschienen am 15. Juni 2015
448 Seiten
erschienen am 15. Juni 2015
448 Seiten
Preis:
broschiert € 12,99,
Ebook € 9,99
Klappentext:
Jeden Morgen
pendelt Rachel mit dem Zug in die Stadt, und jeden Morgen hält der Zug an der
gleichen Stelle auf der Strecke an. Rachel blickt in die Gärten der umliegenden
Häuser, beobachtet ihre Bewohner. Oft sieht sie ein junges Paar: Jess und Jason
nennt Rachel die beiden. Sie führen – wie es scheint – ein perfektes Leben. Ein
Leben, wie Rachel es sich wünscht.
Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von »Jess«. Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse ...
Eines Tages beobachtet sie etwas Schockierendes. Kurz darauf liest sie in der Zeitung vom Verschwinden einer Frau – daneben ein Foto von »Jess«. Rachel meldet ihre Beobachtung der Polizei und verstrickt sich damit unentrinnbar in die folgenden Ereignisse ...
Meine Meinung:
Rachel ist Anfang 30
und geschieden. Seit ihrer Scheidung ist ihr ihr Leben entglitten. Sie ist am
Boden zerstört und will auch zwei Jahre nach der Scheidung immer noch nicht
wahr haben, dass ihr Mann eine andere liebt. Sie lebt bei einer ehemaligen
Studienkollegin und ist Alkoholikerin. Jeden Tag pendelt sie mit dem Zug nach
London. Auf der Strecke hält der Zug immer an derselben Stelle und sie
beobachtet die Leute, die dort wohnen. Rachel sieht oft ein junges Paar, denen
sie die Namen Jess und Jason gibt. Sie reimt sich eine Geschichte über die zwei
zusammen und ist der Meinung, dass die beiden das perfekte Paar sind und ein
perfektes Leben führen. Nur ein paar Häuser weiter hat sie selbst früher
gelebt. Jetzt wohnt ihr Ex-Mann dort mit seiner neuen Frau und seiner kleinen Tochter.
Auf alle anderen in diesem Abteil wirke ich völlig normal; ich tue, was sie tun: zur Arbeit pendeln, Termine machen, Dinge erledigen. Wie man sich irren kann.
Die Geschichte wird aus der Sicht von drei Frauen in der Ich-Form erzählt: Rachel, Megan und Anna. Am Beginn der Kapitel steht immer der Name der jeweiligen Protagonistin, aus deren Sicht die Geschichte gerade erzählt wird. Die Autorin schildert immer einzelne Tage der Personen, aufgeteilt in morgens und abends. Die Erzählungen erfolgen aber nicht chronologisch.
Die Geschichte ist sehr düster. Es geht um Liebe und Eifersucht, um Fehler, die in der Vergangenheit begangen wurden und mit denen der Charakter zurecht kommen muss, Depressionen und Alkoholsucht. Bei allen drei Protagonistinnen hatte ich gemischte Gefühle.
Ich hatte Mitleid mit Rachel, die schon vor der Scheidung Depressionen hatte und sich dem Alkohol zugewendet hatte. Ich hätte ihr öfter am liebsten die Flasche aus der Hand gerissen und ihr gesagt, sie soll ihr Leben wieder in den Griff bekommen. Durch die Erzähl-Perspektive konnte ich sehr gut mit ihr mitfühlen, auch wenn manche ihrer Handlungen, vor allem in alkoholisierten Zustand, für mich nicht nachvollziehbar waren. Gut gefallen haben mir bei Rachels Erzählungen ihre Rückblenden in ihr früheres Leben. So konnte ich sie besser kennenlernen.
Spannung kommt auf durch die Sachen, die sich Rachel zusammenreimt, die sich dann aber oft als falsch herausstellen. Nicht nur die Polizei hält Rachel für unglaubwürdig, auch der Leser fragt sich immer wieder, was wahr ist und was nur Rachel für wahr hält. Außerdem war es spannend, weil sie nach zu viel Alkoholkonsum ein Blackout hat. Rachel begibt sich auf die Suche nach ihrer Erinnerung und versucht den Fall der verschwundenen Jess zu klären, wobei sie sich selbst immer mehr in Lügen verstrickt.
Interessant war es, die verschiedenen Wahrnehmungen von drei Protagonistinnen zu lesen, weil ich mich auch immer gefragt habe, was davon wirklich wahr ist.
Um nicht zu spoilern, verrate ich euch aber über die anderen zwei nichts. Lest selber das Buch!
Die Beschreibung der Charaktere finde ich sehr gut gelungen. Ich konnte mir alle sehr gut vorstellen.
Die Autorin hat den Aufbau des Thrillers gut durchdacht. Paula Hawkins baut die Dramatik schön langsam auf und führt den Leser immer wieder auf die falsche Fährte. Die Idee hat mir gut gefallen und die Umsetzung hat mich überzeugt.
Fazit:
Spannender
Thriller! Leseempfehlung!
Ich gebe 5 von 5 Sternen.
Seite des Verlages
Seite der Autorin
Weitere Bücher der Autorin, die ich bereits gelesen habe:
Into the Water - Trau keinem. Auch nicht dir selbst.
Weitere Rezensionen zu diesem Buch findest du bei:
Sternenbrise
Hallo,
AntwortenLöscheneine schöne Rezension, der ich in allen Punkten zustimmen kann! Das Buch habe ich letztes Jahr gelesen und es hat mir richtig gut gefallen. Damit hatte ich gar nicht so richtig gerechnet, denn ich lese nicht oft Thriller und meist können sie meine Erwartungen nicht erfüllen. Ich hab da wohl nicht so ein glückliches Händchen, weshalb ich dann eben kaum Thriller lese.
Mir hat die Erzähl-Perspektive auch so gut gefallen. Rachel hätte ich als Protagonistin andernfalls einfach nur schrecklich gefunden, aber durch diese Perspektive konnte ich sehr gut mit ihr mitfühlen.
Liebe Grüße
Anka
Hallo Anka,
Löschendankeschön! Freut mich, dass dir das Buch auch so gut gefallen hat! Ich habe danach beschlossen, wieder mehr Thriller zu lesen. ;-)
Danke für deinen Besuch!
Alles Liebe
Barbara