Buchrezension #101 Cindy & Rella von Marie Menke

Buchrezension #101 Cindy & Rella von Marie Menke

Impress Verlag
erschienen am 1. Dezember 2016
220 Seiten




Preis:

Ebook € 3,99



Klappentext:

**Die Prinzessin und das Aschenputtel**
Ihr siebzehnter Geburtstag ist der Tag, an dem sich alles entscheiden wird – da sind sich Cindy und Rella einig. Sei es eine glitzernde Party, die Cindy zur Prinzessin des Berliner Nachtlebens krönt, oder ein auf Pergament geschriebener Brief, der Rellas Bestimmung offenbart: An diesem Tag rechnen sie beide fest damit, dass etwas geschehen wird, das ihr Leben für immer verändert. Womit sie jedoch nicht rechnen, ist, dass sie sich ausgerechnet an diesem Tag zum ersten Mal über den Weg laufen werden. Zwei Mädchen, die sich äußerlich bis aufs Haar gleichen und deren Schicksale von Geburt an miteinander verwoben sind. Verliebt in zwei Jungen, von denen nur einer ein Prinz sein kann…


Meine Meinung:

Das Buch konnte mich sehr schnell in seinen Bann ziehen. Ich war sofort in der Geschichte drinnen.

Cindy lebt ein normales Leben in Berlin. Naja, so normal auch wieder nicht, da ihr Vater sehr reich ist und sie alles hat, was sie sich wünscht. Sie ist verwöhnt und sehr oberflächlich. Sie ist ziemlich naiv. Ihre Mutter ist früh gestorben. Ihr Vater ist fast nie zu hause. Sie lebt mit ihrer Stiefmutter und ihren fünfjährigen Zwillings-Halbschwestern zusammen. Zu ihrem Missfallen muss sie nach der Pfeife ihrer Stiefmutter tanzen, ganz wie Cinderella. Aber Cindy muss sich gerade mal ein bisschen um ihre Schwestern kümmern. Für alles andere gibt es Putzfrauen, Nannys und Assistentinnen. Cindy ist nicht unsympathisch, aber ich hatte trotzdem Probleme mich in sie hineinzuversetzen. Sie verändert sich aber im Laufe des Buches und wird sympathischer.

Rella habe ich dagegen sofort ins Herz geschlossen. Ihr Leben ist so ganz anders als das von Cindy. Sie arbeitet in der Kinderfabrik, wo sie auch aufgewachsen ist und die sie auch noch nie verlassen hat. Sie ist harte Arbeit von klein auf gewohnt. Die Kinder in der Fabrik werden zum Gehorsam erzogen. Sie kennt nichts anderes, als die Fabrik und ihre Arbeit. Die einzige Privatsphäre, die sie hat, ist ihre kleine Schlafkoje. Sie ist bescheiden, träumt aber von einem besseren Leben. Zu diesem besseren Leben soll ihr der Brief, den jeder zu seinem 17. Geburtstag in der Fabrik erhält, verhelfen. Der Brief offenbart den Jugendlichen, welchen Beruf sie in Zukunft ausüben werden.
Jede Arbeit musste gemacht werden. Jede Arbeit brauchte Arbeiter. Jede Arbeit hatte ihren Sinn.
Kapitel 2 (Position 657)
Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht von Cindy und Rella in der ersten Person erzählt. So hat der Leser einen sehr guten Überblick über das Geschehen und kann die Gefühls- und Gedankenwelt der beiden eintauchen, was mir aber bei Rella viel leichter gefallen ist als bei Cindy. Sehr schön fand ich die Absätze, die aus der Sicht von beiden geschrieben waren. Gegen Ende hin kommen noch zwei andere Protagonisten zu Wort.

Der Schreibstil ist sehr bildhaft, wodurch sich der Leser die Charaktere und die Schauplätze sehr gut vorstellen kann. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.

Die Grundidee hat mir sehr gut gefallen. Vom Klappentext und vom Cover her hatte ich mehr eine Märchenadaption mit Fantasyelementen erwartet. Ich war sehr positiv überrascht, dass es aber eine Dystopie ist, was ich sehr interessant fand. Wer mich schon kennt, weiß, dass ich Dystopien sehr mag. Die Kombination aus Märchen und Dystopie ist wirklich gut gelungen, wobei die Dystopie überwiegt.

Die ersten zwei Drittel fand ich richtig toll. Dann habe ich mich aber schön langsam gefragt, was da jetzt noch kommen kann, um das Ganze noch aufzulösen. Der letzte Teil war dann leider ziemlich enttäuschend. Die Auflösung war recht schnell und nicht großartig überraschend. Das war mir viel zu einfach. Ich hätte mir da noch was Spektakuläres erwartet. Da hätte das Buch noch ein paar Kapitel mehr oder sogar eine Fortsetzung vertragen können. Die Umsetzung des Endes finde ich nicht gelungen und es ist wirklich schade um die tolle Idee.

Das Cover ist wirklich sehr schön gestaltet und passt sehr gut zur Geschichte.

Fazit:

Großartige Grundidee, die gut umgesetzt wurde, leider mit enttäuschendem, viel zu einfachen Ende!


Ich gebe 4 von 5 Sternen.


Seite des Verlages 

Seite der Autorin

 

Kommentare

  1. Hallo Barbara,
    danke für die tolle Rezension. Vom Titel und Cover hätte ich jetzt was ganz anderes erwartet, hört sich aber gut an, nur schade dass das Ende dich nicht überzeugen konnte. Ich packe es mal auf meine wuli, weil ich Dystopien liebe.
    LG Sonja

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    1. Hallo Sonja,

      ja, ich habe auch was anderes erwartet. Ich liebe auch Dystopien! :-D

      Danke fürs Vorbeischauen!

      Alles Liebe
      Barbara

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  2. Ahoy Barbara,

    eigentlich ist Cinderella nicht wirklich mein liebstes Märchen... Marie Menke ist es aber wunderbar gelungen, die schönen Aspekte des Märchens zu übernehmen, Details auszuarbeiten und zwei geniale Settings dazuzusetzen! Mich konnte sie definitiv begeistern :)

    Ich lass´ dann mal frech meinen Link und liebste Wochenendsgrüße da, Mary <3
    http://marys-buecherwelten.blogspot.de/2017/01/cindy-rella.html

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    1. Hallo Mary,

      schön, dass dir das Buch auch gefallen hat. Danke für deinen Besuch!

      Alles Liebe
      Barbara

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