Buchrezension #157 Phie und das Gedächtnis der Steine von Angela Pointner

Seifert Verlag
erschienen am 29. Mai 2017
312 Seiten

Preis:

gebunden € 19,95

Klappentext:

Angela Pointner erzählt in eindringlicher Sprache die abenteuerliche Geschichte des Mädchens Phie, das in einer Traumdimension seinen im Koma liegenden Vater zu erreichen sucht. Nach 'Phie und die Hadeswurzel' ist dieser Band ein weiterer Beleg für das Einfühlungsvermögen und die reiche Fantasie der Autorin.

Meine Meinung:

Sophie wird von allen Phie genannt. Die 13-jährige ist sehr selbstständig. Sie ist kreativ und introvertiert.
Ihr Vater hatte vor einem dreiviertel Jahr einen Autounfall und liegt seitdem im Wachkoma. Ihre Mutter Mira kümmert sich allein um Phie und ihren 8-jährigen Bruder Jonas.

Verwirrend fand ich die Sache mit Phies Träumen. Da hatte ich das Gefühl irgendetwas verpasst zu haben. Dieses Buch ist der zweite Band einer Reihe. Ich gehe davon aus, dass das Ganze im ersten Band genauer erklärt wird. Die Autorin erklärt zwar schon ein paar Dinge dazu und der Leser erfährt auch ein paar Sachen, die im ersten Band passiert sind. aber ganz verstanden habe ich ihre Träume am Anfang nicht. Ich bin dann aber reingekommen.

Phies beste Freundin Liv weiß alles über die Träume. Die beiden sind in der Schule Außenseiterinnen. Liv ist die beste Freundin, die man sich nur vorstellen kann. Sie ist hilfsbereit und steht Phie jederzeit zur Seite. Sie glaubt Phie alles über ihre Träume ohne Widerspruch und hört ihr zu. Liv ist mein Lieblingscharakter im Buch.

Phies Tante Kati und deren Freund Miro sind wie Phie Traumgestalter und führen Phie in die Traumdimension ein. Bevor sie wusste, dass auch ihre Tante und ihr Onkel diese Fähigkeit haben, hat sie sich in ihrer Traumwelt mit Shirin und Amin angefreundet.

Angela Pointner schreibt bildhaft und sehr detailreich, wodurch ich mir die Traumwelten gut vorstellen konnte. Die Beschreibung der Traumlandschaften der einzelnen Traumwandler hat mir am besten gefallen.  Die Autorin entführt den Leser unter anderem nach Norwegen und Island.
Die Geschichte wird hauptsächlich aus der Sicht von Phie in der dritten Person erzählt. Ein paar Kapitel werden aus Amins Sicht geschildert. Ich konnte gut mit Phie mitfühlen. Jedoch ist durch die Erzählperspektive trotzdem eine Distanz zur Protagonistin geblieben, die aber im Laufe der Geschichte immer kleiner wurde.

Nachdem ich in die Geschichte reingekommen bin, was aufgrund der Traumdimension ein bisschen länger gedauert hat, waren einige Stellen ein bisschen langatmig. In der zweiten Hälfte wird es dann aber spannend und ich habe mit Phie und ihren Freunden mit gefiebert, wie die Geschichte ausgehen wird.
Am Ende gibt es zwar keinen Cliffhanger, aber das Ende ist offen geblieben und lässt auf eine Fortsetzung hoffen. Für mich ist Phies Geschichte noch nicht fertig erzählt.

Die Grundidee mit den Traumdimensionen hat mir gut gefallen und wurde von der Autorin auch sehr gut umgesetzt. Die Traumwelten sind sehr fantasievoll gestaltet.

Die Autorin hat für mich sehr gut und glaubwürdig dargestellt, wie sich die Familie aufgrund des Zustandes des Vaters fühlt und wie sie versuchen, ihr Leben halbwegs normal weiterzuleben, auch wenn für die drei nichts mehr normal ist.

Fazit:

Berührend und aufwühlend! Sehr fantasievolle Geschichte!

Ich gebe 4 von 5 Sternen.

 

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Weitere Bände:

Phie und die Hadeswurzel

Über die Autorin:

Mag. Angela Pointner, geb. am 31. 5. 1971 in Innsbruck. Freie Journalistin, Ausbildung zur Volksschullehrerin und Studium der Erziehungswissenschaften in Innsbruck; leitet seit 2009 das erste Zentrum für Audiovisuelle Wahrnehmungsförderung (AVWF) und Regenerationscoaching in Innsbruck. Angela Pointner ist mit dem ehemaligen Skisprungtrainer Alexander Pointner verheiratet, mit dem sie den Bestseller „Mut zum Absprung – so entstehen Höhenflüge“ (2014) verfasst hat. 2015 erschien ihr erster Roman „Phie und die Hadeswurzel“. Angela und Alexander Pointner leben mit ihren Kindern in Innsbruck.