Buchrezension #173 Was uns ganz macht von Kendra Fortmeyer
Oetinger
erschienen am 25. September 2017
401 Seiten
erschienen am 25. September 2017
401 Seiten
Preis:
gebunden € 18,99, Ebook € 14,99
Klappentext:
Für die Liebe musst du nicht perfekt sein! Morgan hat ein Geheimnis. Sie ist anders als die anderen und das hat sie siebzehn Jahre für sich behalten. Eines Tages beschließt sie, sich nicht länger zu verstecken und wird unfreiwillig zum Internetstar. Die Medien reißen sich um das vermeintlich unperfekte Mädchen. Im Krankenhaus lernt sie kurz darauf Howie kennen, der buchstäblich ihr perfektes Gegenstück ist. Sie könnten sich gegenseitig heilen, aber können sie sich gegenseitig auch ganz machen?
Einfühlsames Plädoyer wider Perfektionismus und Schönheitswahn.
Meine Meinung:
Morgan lebt von Geburt an mit einem Gendefekt. Ihre Mutter hat ihr von klein auf eingebleut, dass sie niemanden davon erzählen darf.
Durch ihren Gendefekt hatte die Highschool-Schülerin nie ein normales Leben. Morgan versteckt sich lieber zu Hause hinter ihrer Staffelei, als mit Gleichaltrigen zu feiern und ihr Leben zu genießen. Sie leidet darunter, dass außer ihrer besten Freundin niemand über ihren Gendefekt Bescheid weiß. Die 17-jährige sehnt sich nach Liebe und vermisst jemanden, der genauso fühlt wie sie, der sie versteht. Deswegen wirkt sie oft zickig und manchmal ziemlich bösartig im Umgang mit anderen Menschen. Von ihrer Mutter bekommt sie nicht die Unterstützung, die sie sich wünscht.
Großartig finde ich Morgans Fähigkeit, über sich selbst lachen zu können. Sie sieht vieles sehr sarkastisch und ironisch, was sie sehr sympathisch macht.
Morgans beste Freundin Caroline hat eine positive Einstellung zum Leben. Sie ist optimistisch und liebt ihr Leben. Sie ist auch nicht perfekt, aber Caro stört sich nicht daran, wenn andere über ihre Figur lästern. Sie ist selbstbewusst und steht zu ihrem Körper. Caroline ist ein toller Charakter und eine beste Freundin, die sich jedes Mädchen wünscht. Mit ihrer fröhlichen und offenen Art habe ich sie sofort ins Herz geschlossen.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Morgan in der ersten Person erzählt. Ich könnte mich dadurch gut mit ihr identifizieren, auch wenn ich ihre Handlungen nicht immer nachvollziehen konnte.
Kendra Fortmeyer schreibt jugendlich. Das Buch ist flüssig und angenehm zu lesen.
Die Grundidee finde ich großartig und die Umsetzung ist der Autorin sehr gut gelungen.
Morgans Geschichte regt zum Nachdenken an. Ihr Outing und ihr offener Umgang mit ihrem Gendefekt machen sie ungewollt zum Internet-Star. Mir hat die weitere Entwicklung der Geschichte gut gefallen. Zuerst muss Morgan noch gegen die Vorurteile ihrer Mitmenschen ankämpfen, wird dann aber zum Vorbild für viele. Diese haben zwar keinen Gendefekt, aber jeder hat sein Päckchen zur tragen und die meisten verstecken es genauso wie Morgan es getan hat.
Mein Geheimnis ist raus.Und jetzt meint die ganze hässliche, beängstigende Welt, sie hätte das Recht, reinzukommen.Seite 65
Die Geschichte spricht sicher nicht nur Jugendliche, sondern auch Erwachsene, an. Es geht darum, sich selbst und auch andere zu akzeptieren, so wie sie sind.
Plötzlich, schmerzlich, bin ich mir bewusst, wie kostbar und zerbrechlich dieser Augenblick ist - der erste Moment in meinem Leben, in dem ich mich vollkommen verstanden fühle.Seite 222
Fazit:
Emotional und berührend! Zum Nachdenken!
Ich gebe 5 von 5 Sternen.
Von dem Buch hatte ich vorher noch nicht gehört... Ich glaube aber nicht, dass ich es lesen werde. Irgendwas stört mich daran.
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