Buchrezension #212 The Circle von Dave Eggers

Buchrezension #212 The Circle von Dave Eggers

Kiwi Taschenbuch
erschienen am 8. Oktober 2015
560 Seiten


Preis:

gebunden € 22,99, Taschenbuch € 10,99, Ebook € 9,99


Klappentext:

Huxleys schöne neue Welt reloaded: Die 24-jährige Mae Holland ist überglücklich. Sie hat einen Job ergattert in der hippsten Firma der Welt, beim »Circle«, einem freundlichen Internetkonzern mit Sitz in Kalifornien, der die Geschäftsfelder von Google, Apple, Facebook und Twitter geschluckt hat, indem er alle Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausstattet, über die einfach alles abgewickelt werden kann. Mit dem Wegfall der Anonymität im Netz – so ein Ziel der »weisen drei Männer«, die den Konzern leiten – wird die Welt eine bessere. Mae stürzt sich voller Begeisterung in diese schöne neue Welt mit ihren lichtdurchfluteten Büros und High-Class-Restaurants, wo Sterne-Köche kostenlose Mahlzeiten für die Mitarbeiter kreieren, wo internationale Popstars Gratis-Konzerte geben und fast jeden Abend coole Partys gefeiert werden. Sie wird zur Vorzeigemitarbeiterin und treibt den Wahn, alles müsse transparent sein, auf die Spitze. Doch eine Begegnung mit einem mysteriösen Kollegen ändert alles …


Meine Meinung:

Der Roman macht eindeutig sprachlos. Da überlegt man doch, sich bei allen sozialen Medien abzumelden und das Handy weit von sich zu werfen. So drastisch muss es wohl nicht sein, aber das Buch regt den Leser zum Nachdenken über seine Gewohnheiten soziale Medien betreffend an und lässt einen doch etwas vorsichtiger im Umgang mit privaten Daten und der eigenen Privatsphäre werden.

Mae Holland bekommt einen Job beim Circle, einem sehr beliebten Internetkonzern. Ein Job beim Circle ist das tollste, das einem passieren kann. Die Mitarbeiter werden kostenlos verköstigt, es gibt jede Menge Freizeitaktivitäten auf dem Campus und man muss den Campus nicht mal verlassen. Nachdem der Circle sämtliche sozialen Medien und Internetfirmen übernommen hat, werden die Kunden mit einer einzigen Internetidentität ausgestattet, über die man alles abwickeln kann. Ein Passwort für alles! Hört sich doch toll an, nur geht dabei jede Anonymität im Netz verloren.

Die Protagonistin Mae ist sehr naiv und oberflächlich. Die 24-jährige ist sehr gutmütig und leichtgläubig.
Mae stellt für mich zu wenig in Frage. Sie nimmt alles als gegeben hin. Ihr einziges Ziel ist im Unternehmen vorwärts zu kommen und das interne Rating über die besten Mitarbeiter anzuführen. Aber sie denkt kaum nach über die Dinge, die sie tut. Alles ist ein einziger Wettkampf, wer der beste ist. Der Circle beschäftigt über 10.000 Mitarbeiter und da kommt keiner auf die Idee, mal irgendwas in Frage zu stellen? Viele von Maes Handlungen konnte ich nicht nachvollziehen.
Auch die anderen Charaktere sind sehr oberflächlich gestaltet und bleiben alle ziemlich blass.

Leider fehlt die Spannung total. Erst gegen Ende hin kommt leichte Spannung auf. Ansonsten plätschert die Geschichte nur so dahin. Das Buch ist eine Aneinanderreihung von Dingen, die Mae tut. Die ausführliche Beschreibung von Maes Online-Verhalten ist für mich nicht so spannend. Handlung ist kaum vorhanden. Die Handlung ist größtenteils vorhersehbar und bietet kaum überraschende Wendungen. Mir hat der rote Faden durch die Handlung gefehlt.

Das Thema und die Grundidee finde ich sehr interessant und da hätte man viel mehr daraus machen können. Mit der Umsetzung konnte mich Dave Eggers nicht überzeugen.
Auch sprachlich ist das Buch sehr einfach gehalten, kann aber auch an der Übersetzung liegen.


Fazit:

Gute Grundidee und interessantes Thema! Kaum Spannung! Naive Protagonistin!


Ich gebe 3 von 5 Sternen.

Kommentare

  1. Ich habe das Buch 2016 rezensiert und kann deine Rezension sehr gut nachvollziehen. Mir ging es ähnlich. Mir hat zwar vieles an der Beschreibung gut gefallen - denn mir gefällt die Technologie, die Art eines solchen Unternehmens, etc. sehr gut.

    Aber beim Rest stimme ich dir soweit zu. Das Ende musste ich erst verdauen. Und wenn ihr ehrlich bin: es ist nicht mal sooo schlecht. Es ist eigentlich genau das, was ich erwarten würde, was in der Realität passieren könnte: es passiert etwas Dramtisches - aber Tage später ist es vergessen und man macht weiter wie bisher. Oder man nutzt das Passierte, um seine eigenen Interessen durchzusetzen.
    Falls du meine Rezension lesen magst - hier ist sie: https://buecherwurm.land/der-circle/

    Der Film ist übrigens für dich dann genausowenig zufriedenstellend ;) Bin gespannt was du davon hältst. Ich fand ihn okay - aber eben... okay ;)

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    1. Hallo Chris,

      meine Freundin meinte schon, der Film ist langweilig. Also dann eher wie das Buch. :-o

      Ich schau mal gleich bei deiner Rezension vorbei.

      Danke fürs Vorbeischauen!

      Alles Liebe
      Barbara

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