Buchrezension #244 Der Aufstieg und Fall des D.O.D.O. von Neal Stephenson und Nicole Galland
Goldmann
erschienen am 10. Dezember 2018
864 Seiten
Preis:
gebunden € 30,00, Ebook € 24,99
Klappentext:
D.O.D.O. – das Department of
Diachronic Operations – ist eine Geheimorganisation der amerikanischen
Regierung, die es sich zum Ziel gesetzt hat, mittels Zeitreise die Magie in
unsere Welt zurückzuholen. Denn selbst wenn Zauberei in der Gegenwart nur noch
Stoff für Märchen und Mythen sein mag, so war sie doch real, bis sie im Jahr
1851 durch ein schicksalhaftes Ereignis für immer verschwand. Tatsächlich
gelingt es, in die Vergangenheit zu reisen. Doch es ist ein riskantes
Unterfangen mit ungewissem Ausgang, da niemand zu sagen vermag, welche Zukunft
die Zeitreisenden bei ihrer Rückkehr erwarten wird …
Meine Meinung:
Das Buch ist für mich eine totale
Überraschung. Der Klappentext hat mich neugierig gemacht. Ich hatte aber nicht
allzu große Erwartungen und wurde sehr positiv überrascht.
Die Geschichte wird aus der Sicht von
Melisande Stokes, genannt Mel, in der ersten Person erzählt. Melisande
hält ihre Geschichte schriftlich für die Nachwelt fest und spricht immer
wieder den Leser direkt an.
Dazwischen gibt es Auszüge aus
Tagebüchern, Briefe und ähnliches.
Die Protagonistin ist Linguistin für
ausgestorbene Sprachen. Sie arbeitet als Dozentin in Havard. Dort
trifft Mel eines Tages auf den Physiker Tristan Lyons, der nach
eigenen Aussagen für eine obskure Regierungsorganisation arbeitet und ihr
einen Job anbietet.
Damit wecken die Autoren die Neugier
des Lesers und leichte Spannung kommt auf. Dazwischen gibt es ein paar
Längen, aber die Geschichte wird immer wieder spannend.
Einmal angefangen wollte ich das Buch
nicht mehr aus der Hand legen. Die 864 Seiten lassen sich sehr zügig lesen. Es
kommt nie Langeweile auf. Die Autoren haben immer wieder Wendungen eingebaut,
die Spannung und Neugierde auf mehr aufkommen lassen.
Die Charaktere sind alle sehr liebevoll
ausgearbeitet. Jeder hat seine Eigenheiten. Sie wirken alle sehr authentisch.
Der Leser muss sie einfach alle lieb haben.
Neal Stephenson und Nicole Galland
schreiben humorvoll und bildhaft. Ich konnte mir die Handlungsorte sehr gut
vorstellen. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.
Ab der zweiten Hälfte merkt dann der
Leser, dass die Organisation immer professioneller organisiert wird. Ab da
werden große Teile der Geschichte als Einträge im Intranet, Protokolle,
Einsatzberichte oder ähnliches erzählt. Das fand ich dann etwas schade. In der
ersten Hälfte fand ich gerade die Schreibweise von Mel sehr unterhaltsam.
Witzige Dialoge haben die Geschichte aufgelockert und mich immer wieder zum
Lachen gebracht. Auch die Berichte lesen sich unterhaltsam und mit einem
ironischen und sarkastischem Unterton, aber die Geschichte ist nicht mehr so
spritzig wie anfangs. Das ist ein kleiner Minuspunkt!
Die Grundidee der Geschichte hat mir
sehr gut gefallen. Sie wirkt gut durchdacht und so etwas in der Art habe ich
noch nicht gelesen. Die Autoren haben sich wirklich einiges einfallen lassen.
Es erwartet euch jede Menge
physikalischer Erklärungen (die mir dann etwas zu hoch waren), ganz viel Spaß,
tolle Charaktere, witzige Dialoge, viele Zeitreisen, eine kleine
Liebesgeschichte, Hexen, Magie und eine einzigartige Geschichte.
Fazit:
Amüsantes Lesevergnügen! Großartige
Grundidee! Tolle Charaktere! Leseempfehlung!
Ich gebe 5 von 5 Sternen.
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