Buchrezension #251 Die Träumenden von Karen Thompson Walker
Harper Collins
erschienen am 1. Februar 2019
336 Seiten
Preis:
broschiert € 12,99, Ebook € 9,99
Klappentext:
Santa Lora, Kalifornien: Es beginnt
an einem College. Ein junges Mädchen auf einer Party fühlt sich plötzlich müde,
so müde wie noch nie in ihrem Leben. Sie wacht nicht wieder auf.
Zuerst denken sie, es kommt aus der
Luft, ein Gift, eine Art Virus. Aber niemand kann es nachweisen.
Was auch immer es ist, es breitet
sich rasend schnell in Santa Lora aus: Menschen werden müde, legen sich hin -
und schlafen für immer. Sie sind nicht tot, sie wachen aber auch nicht mehr
auf.
Panik bricht aus, die Stadt wird von der
Außenwelt abgeriegelt. Mittendrin: Eine junge Studentin, die im College unter
Quarantäne steht. Zwei kleine Mädchen, deren Vater ihr Haus in eine Festung
verwandelt. Und ein Paar, das verzweifelt versucht, sich und ihr Neugeborenes
zu schützen, während um sie herum alles im Chaos versinkt.
Meine Meinung:
Der Klappentext hat mich neugierig
gemacht, deswegen wollte ich das Buch unbedingt haben.
Der Schreibstil von Karen Thompson
Walker ist sehr ungewöhnlich. Die Geschichte liest sich manchmal wie eine
Reportage in einer Zeitschrift.
Der Leser betrachtet alles von außen.
Es geht um viele unterschiedliche Charaktere.
Hauptsächlich geht es um die
Studentinnen Mei und Rebecca, einen Vater, der sich mit seinen beiden Töchtern
im eigenen Haus verbarrikadiert, das Ehepaar Annie und Ben und ihr Baby, den
Biologie-Professor Nathaniel und die Psychologin Catherine Cohen, die aus Los
Angeles kommt, um zu helfen.
Die Autorin erzählt, wie die
Charaktere mit der Krankheit umgehen, wie sie versuchen, sich davor zu schützen.
Durch die verschiedenen Blickwinkel bekommt der Leser einen guten Überblick
über das Geschehen.
Karen Thompson Walker lässt die
Krankheit zur Protagonistin der Geschichte werden, während die Menschen, die im
Buch vorkommen, zu Nebendarstellern degradiert werden. Als Leser war ich mitten
im Geschehen drinnen, als würde ich auch in Santa Lora wohnen.
Da es um so viele verschiedene
Charaktere geht, konnte ich zu keinem so richtig eine Verbindung aufbauen. Das
hat bei diesem Buch aber auch nicht gestört. Ich konnte trotzdem mit den
Menschen mitfühlen. Die Beunruhigung und das Entsetzen war für mich spürbar.
Die Geschichte kommt ohne Action und
Spannung gut aus. Nach der Hälfte hatte die Handlung für mich einen
kurzen Durchhänger. Die Autorin konnte mich aber schnell wieder ins Geschehen
ziehen.
Das Ende war ziemlich plötzlich und
vollkommen unspektakulär und damit war es etwas enttäuschend.
Die Grundidee hat mir gut gefallen
und die Umsetzung ist der Autorin auch großartig gelungen.
Beeindruckend fand ich den
Schreibstil, der sachlich und distanziert bleibt, aber es trotzdem schafft,
mich zu fesseln und mich die Panik der Charaktere spüren zu lassen. Die
Geschichte regt zum Nachdenken an, was man selber in der Situation machen
würde.
Fazit:
Fesselnd! Interessante Grundidee, die
gut umgesetzt wurde!
Ich gebe 4 von 5 Sternen.
Diesen distanzierten Schreibstil mochte ich auch. Es hatte sogar etwas Dokumentarisches an sich. Weniger glücklich bin ich mit dem Schluss des Romans. Ich kann mir noch immer keinen Reim drauf machen, was die Autorin damit bezweckt. Außerdem gibt's etliche lose Fäden - das hat mich ratlos zurückgelassen.
AntwortenLöschenHallo Nicole,
Löschenich hätte echt nicht gedacht, dass mich ein Buch mit dem Schreibstil begeistern kann, aber ich finde, es hat gut zur Geschichte gepasst. Das Ende ist auch mein Minuspunkt.
Danke fürs Vorbeischauen!
Alles Liebe
Barbara