Buchrezension #264 Quicksand: Im Traum kannst du lügen von Malin Persson Giolito

Buchrezension #264 Quicksand Im Traum kannst du lügen von Malin Persson Giolito


Bastei Lübbe
erschienen am 26. Oktober 2017
464 Seiten


Preis:

Taschenbuch € 11,00, Ebook € 8,99


Klappentext:

Stockholm: Nach einem Blutbad an einem Gymnasium steht die achtzehnjährige Maja vor Gericht. Sie hat geschossen, und unter den Toten sind ihre beste Freundin Amanda, ihr Freund Sebastian und der Lehrer Christer. Wie konnte es dazu kommen, dass dieses einstmals so beliebte Mädchen zur meistgehassten Person Schwedens wurde? Und ist sie überhaupt eine Mörderin?


Meine Meinung:

Die Geschichte beginnt kurz nach dem Amoklauf. Maja sitzt im Klassenzimmer, alle anderen sind tot. Danach springt die Erzählung zwischen dem Gerichtsverfahren und der Zeit bis dahin hin und her.

Alle außer mir waren tot, und gerade eben hatten wir noch gelebt.
Position 854

Die Geschichte wird aus der Sicht von Maja in der ersten Person erzählt. Der Leser kann direkt in Majas Gedankenwelt eintauchen. In zahlreichen Rückblenden bekommt der Leser einen Einblick in Majas Leben und lernt ihre Eltern, ihre kleine Schwester Lina, ihren Freund Sebastian, ihre Freundin Amanda, ihren Lehrer und ihre Mitschüler kennen.

Man ist unschuldig, bis das Gericht sagt, dass man schuldig ist.
Position 154

Malin Persson Giolito erzählt die Geschichte als inneren Monolog der Protagonistin. Der Leser bekommt ausschließlich Majas Sicht auf die Dinge zu sehen. Die Geschichte wird nicht chronologisch erzählt. Majas Gedanken springen hin und her zwischen Gegenwart und quer durch die Vergangenheit. Manche Sachen wiederholen sich, was das Buch an manchen Stellen langatmig erscheinen lässt, aber nicht übermäßig stört.
Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.

Meine Gefühle der Protagonistin gegenüber sind gespalten. Trotz der Anschuldigungen war mir Maja im ersten Moment sympathisch. Ich wollte nicht daran glauben, dass sie das Schulmassaker verursacht oder dazu beigetragen haben könnte. Die Sympathie bekommt aber immer wieder Dämpfer, wenn man nach und nach herausfindet, wie Maja als Mensch so ist.
Die 18-jährige wirkt anfangs sehr abgestumpft. Manchmal kam es mir vor, als würde sie denken, dass sie das im Gericht alles gar nichts angeht. Sie ist sehr negativ eingestellt und wirkt oft kalt und gefühllos. Abgesehen von ihrer kleinen Schwester scheint Maja über niemanden etwas Gutes sagen zu können. Sie sieht nur die negativen Eigenschaften der anderen und hält sich für etwas Besseres.
Im Laufe der Geschichte konnte ich dann mit Maja mitfühlen und ihre Handlungen und Gedanken besser nachvollziehen.

Irgendwo habe ich mal gelesen, dass "die Wahrheit das ist, woran man sich entscheidet zu glauben". 
Position 164

Von Anfang an liegt eine leichte Spannung über der Geschichte und ich habe mir immer wieder die Frage gestellt, ob dieses Mädchen wirklich eine Mörderin sein kann. Durch Majas Gedankensprünge wird die Spannung immer wieder gesteigert, weil sie nie alles preis gibt, was der Leser gerne wissen möchte. Es bleiben in der ersten Hälfte immer Fragen offen, die neugierig auf mehr machen. Der Leser bekommt immer wieder Häppchen hingeworfen, was es mir schwierig gemacht hat, das Buch aus der Hand zu legen, weil ich immer wieder wissen wollte, wie es weitergeht und ob Maja wirklich schuldig ist.
Anfangs weiß der Leser auch nicht, was wirklich passiert ist. Die Hintergründe und Zusammenhänge werden erst nach und nach enthüllt. Die Autorin hat auch einige überraschende Wendungen eingebaut.

Die Autorin nimmt sich der Frage an, was einen jungen Menschen zu so einer Tat treibt. Es geht um Liebe, Freundschaft, Alkohol und Drogen, Anerkennung, Rassismus, Eltern, die alles andere wichtiger finden als ihre Kinder, und Jugendliche, die Eltern brauchen, die ihnen zuhören, sie verstehen und lieben.

Malin Persson Giolito hat die Geschichte gut umgesetzt. Sie regt zum Nachdenken an. Eine Geschichte, die mir ein bisschen länger in Erinnerung bleiben wird!


Fazit:

Spannend und fesselnd erzählt! Eine Geschichte, die einen nicht mehr los lässt!


Ich gebe 5 von 5 Sternen.

Buchrezension #264 Quicksand: Im Traum kannst du lügen von Malin Persson Giolito

Buchrezension #264 Quicksand: Im Traum kannst du lügen von Malin Persson Giolito

Buchrezension #264 Quicksand: Im Traum kannst du lügen von Malin Persson Giolito


Kommentare

  1. Hey =)

    Mich hat das Buch damals sehr mitgerissen und ich bin echt gespannt auf die Verfilmung. Allerdings frage ich mich, wieso man die Geschichte umbenannt hat. Klingt "Quicksand" hipper?

    LG
    Anja

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