Buchrezension #269 Dry von Neal und Jarrod Shusterman

Buchrezension #269 Dry von Neal und Jarrod Shusterman


Fischer
erschienen am 22. Mai 2019
336 Seiten


Preis:

broschiert € 15,00, Ebook € 12,99


Klappentext:

Kein Wasser. Nicht heute. Nicht morgen. Vielleicht nie mehr.
Niemand glaubte, dass es soweit kommen würde. Doch als Alyssa an einem heißen Junitag den Wasserhahn aufdreht, passiert nichts. Es kommt nicht ein Tropfen. Auch nicht bei den Nachbarn. In den Nachrichten heißt es nur, die Bewohner Kaliforniens sollen sich gedulden. Aber als das Problem nicht nur mehrere Stunden, sondern Tage bestehen bleibt, geduldet sich niemand mehr. Die Supermärkte und Tankstellen sind auf der Jagd nach Wasser längst leer gekauft, selbst die letzten Eisvorräte sind aufgebraucht. Jetzt geht es ums Überleben.

Neal und Jarrod Shusterman zeigen auf beängstigende Weise, wie schnell jegliche Form von Zivilisation auf der Strecke bleibt, wenn Menschen wie du und ich von heute auf morgen gezwungen werden, um den nächsten Schluck Wasser zu kämpfen.


Meine Meinung:

Der Klappentext hat mich neugierig gemacht, deswegen wollte ich das Buch unbedingt haben. Leider konnte es mich aber nicht so wie erwartet begeistern.

Alyssa wohnt gemeinsam mit ihren Eltern und ihrem kleinen Bruder Garrett in Südkalifornien.
Kelton ist Alyssas Nachbar. Sein Vater rüstet schon seit längerem das Haus für den Katastrophenfall aus.

Die Geschichte wird zum größten Teil aus der Sicht von Alyssa und Kelton in der ersten Person erzählt. Später kommen dann noch weitere Erzähler dazu.
Zwischendurch gibt es "Snapshots", in denen von anderen Betroffenen erzählt wird. So hat der Leser einen besseren Eindruck davon, wie die Situation ohne Wasser für die Bevölkerung Südkaliforniens ist.

Die Handlung setzt ohne große Vorgeschichte direkt an dem Tag mitten im Hochsommer ein, an dem das Wasser ausgeht.

Neal und Jarrod Shusterman schreiben jugendlich und locker. Die Handlung erzählt auch nur die Geschichte von Jugendlichen, demnach ist auch die Sprache angepasst. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.

Ich hatte mir die Handlung actionreicher und auch spannender vorgestellt. Die Geschichte plätschert zum größten Teil so vor sich hin. Die Grundidee fand ich sehr gut. Das Thema ist sehr interessant. Man hätte aber meiner Meinung nach da viel mehr rausholen können.

Für mich sind die Autoren zu wenig darauf eingegangen, was es heißt, ohne Wasser zu leben. Auch in heiklen Situationen, bei denen es manchmal um Leben und Tod ging, sind bei mir kaum Gefühle aufgekommen. Ich konnte weder die Angst noch die Verzweiflung der Charaktere spüren. Erst gegen Ende hin wird die Handlung immer rasanter und ich konnte mit den Protagonisten mitfühlen und mich in sie hineinversetzen.

Meiner Meinung nach hätte man die Geschichte viel spannender und mitreißender gestalten können. Ich wurde zwar neugierig gemacht, wie es mit den Charakteren weitergeht, aber Action und Spannung haben mir gefehlt. Die Handlung war zu oberflächlich.

Trotz der Kritikpunkte hinterlässt mich die Geschichte nachdenklich. Schon während dem Lesen kamen immer wieder Gedanken auf: Wie wäre das bei uns? Wie würde ich mich verhalten?

Ich bin enttäuscht von den Menschen - davon, wie schwach sie sind, wie fragil ihre Psyche ist, dass sie wegen der Wasserknappheit zu einer mörderischen Horde werden. 
Position 2440


Fazit:

Gute Grundidee! Die Umsetzung konnte nicht so ganz überzeugen!


Ich gebe 3 von 5 Sternen.

Buchrezension #269 Dry von Neal und Jarrod Shusterman

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