Buchrezension #283 Wie gut soll ich denn noch werden! Schluss mit übertriebenen Ansprüchen an uns selbst von Isabell Prophet
Goldmann
erschienen am 18. Juni 2019
272 Seiten
Preis:
broschiert € 14,00, Ebook € 12,00
Klappentext:
Von Schwarmblödheit, Big Data und dem Menschen als
Projekt
Fitness, Fremdsprachen, Karriere, Liebe und Dating.
Die Möglichkeiten, sein Ich zu perfektionieren sind heute unglaublich groß, und
das Beste: Alles ist ganz leicht zu erreichen, nur einen Klick entfernt! Jeder
kann es spielend leicht schaffen, im Feierabend Norwegisch zu lernen, seinen
Traumpartner zu parshippen, 15-Minuten-Transzendenz in der Meditationsapp zu
finden und mit YouTube-Tutorials gelenkig wie ein Yogi zu werden.
Selbstoptimierung ist so einfach wie nie zuvor, wir sind süchtig danach. Längst
ist eine Branche daraus geworden und sie bietet das perfekte Ich zum Kauf an.
Der Druck von allen Seiten steigt, wir selbst jedoch fordern am meisten von
uns. Dabei ist das Besserwerden eine Illusion, denn der durchoptimierte Mensch
ist nicht glücklicher als vorher. Wie groß der Wahn der Ich-Konsumenten
geworden ist, zeigt uns Isabell Prophet mit Klarsicht und der nötigen Schärfe.
Wir sind der Selbstoptimierung verfallen – und es gefällt uns auch noch. Doch
wer sein Glück sucht, sollte einen Gang zurückschalten und sich abgrenzen.
Meine Meinung:
Isabell Prophet geht der Frage nach, wie gut wir
noch werden sollen. Sie prangert die Selbstoptimierung an, die uns nur das Geld
aus der Tasche zieht und unsere Zeit und Energie stiehlt.
Die Autorin regt die Leser an, viel mehr zu
hinterfragen und sich nicht alles andrehen zu lassen. Sie zeigt auf, wie Firmen
ihre Produkte an den Mann und die Frau bringen wollen.
Außerdem sollte der Leser vorsichtiger mit dem
Internet umgehen. Wir sollten nicht alles glauben und auch nicht alles preis
geben.
Isabell Prophet legt dem Leser nahe, dass wir nicht
immer Ziele erreichen und uns nicht dauernd optimieren müssen. Wir sind gut so,
wie wir sind. Wir müssen gar nicht besser werden.
Wir leben in einer Zeit, in der wir uns nicht mehr verändern wollen sollen, sondern uns einfach so mögen, wie wir sind.
Seite 40
Die Autorin plädiert dafür, dass wir uns nicht mehr
selbst betrügen und das zu schätzen wissen, was wir haben.
Wir müssen lernen, uns selbst wahrzunehmen und das anzuerkennen, was gut an unserem Leben ist.
Seite 147
Isabell Prophet schreibt sachlich und leicht
verständlich mit einem Augenzwinkern. Sie schreibt ehrlich und authentisch. Das
Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.
Ich habe ja auch einige Bücher zur
Selbstoptimierung zu Hause und habe mich in vielem wiedererkannt. Ich konnte
einiges für mit mitnehmen. Die Autorin gibt jede Menge nützlicher Tipps. Man
sollte nicht alles so ernst nehmen und auch mal eine Pause einlegen.
Glücklicher wird man mit den Selbstoptimierungsversuchen eher selten, vor
allem, wenn man an den vielen Tipps scheitert, weil vieles auch nicht wirklich
durchführbar ist oder gar nicht in den eigenen Alltag passt.
Fazit:
Das Gegenteil von allen Büchern zur
Selbstoptimierung! Erfrischend zu lesen zwischen den vielen Ratgebern, die
einem sagen, wie man besser werden soll!
Ich gebe 4 von 5 Sternen.
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