Buchrezension #299 Solange wir lügen von E. Lockhart

Buchrezension #299 Solange wir lügen von E. Lockhart


Ravensburger
erschienen am 1. September 2015
321 Seiten


Preis:

gebunden € 10,90, Taschenbuch € 9,99, Ebook € 7,99 


Klappentext:

Eine wohlhabende Familie.
Ein Mädchen ohne Erinnerung an die letzten beiden Sommer.
Vier Jugendliche, deren Freundschaft in einer Katastrophe endet.
Ein Unfall.
Ein schreckliches Geheimnis.
Nichts als Lügen.
Wahre Liebe.
Die Wahrheit.  


Meine Meinung:

Cadence' Mutter ist eine geborene Sinclair. Die Sinclairs sind eine angesehene und reiche amerikanische Familie. Ihr Großvater Harris besitzt eine eigene Insel in der Nähe von Martha's Vineyard, wo die gesamte Familie jedes Jahr den Sommer verbringt. Im Sommer fünfzehn (Cadence und ihre Cousins und Cousinnen zählen die Sommer, die sie auf der Insel verbracht haben) hatte Cadence einen Unfall. Sie hatte eine schwere Kopfverletzung und leidet seither an Migräneanfällen. Sie kann sich jedoch nicht an den Unfall und auch nicht an die Zeit davor erinnern. Im Sommer siebzehn versucht Cadence herauszufinden, was im Sommer vor zwei Jahren passiert ist. Die Familie ist aber angehalten, sie nicht aufzuregen und ihr nichts zu erzählen. Ihre Erinnerungen sollen von alleine wiederkommen.

Mehr Dinge, die man mir nicht erzählt. Mehr Dinge, an die ich mich, wenn es nach Mum geht, lieber nicht erinnern sollte. 
Seite 273

Die Geschichte wird aus der Sicht von Cadence in der ersten Person erzählt. Der Leser kann Cadence' inneren Monolog verfolgen. Die Erzählweise der Autorin finde ich sehr gelungen. Ich konnte mich so sehr gut in die Protagonistin hineinversetzen. Leider wirkt sie aber oft ziemlich gefühllos und teilnahmslos.
Die anderen Charaktere sind sehr gut gestaltet. Jeder hat seine Eigenheiten, alle sind sehr unterschiedlich.

In der ersten Hälfte erzählt Cadence von ihrer Familie, ihrem Leben und wie sie alle die Sommer auf der Insel verbringen. Die Geschichte wird aber ziemlich schnell langweilig, weil ich nicht wusste, wo das ganze hinführen soll. Cadence listet nur auf, was sie alles tun gespickt mit ihren Gedanken und ihrer Suche nach der Wahrheit. Sehr spannend haben sich die Sommer auf der Insel nicht gestaltet. Da wollte ich das Buch schon fast weglegen.
Die restliche Familie Sinclair wirkt nicht sehr sympathisch. Die Töchter streiten sich um das Erbe ihrer Mutter und sind alle nur hinter dem Geld und den Besitztümern ihrer Eltern her. Der Großvater spielt die Familienmitglieder gegeneinander aus in dem Wissen, dass er das Geld und damit die Macht hat.
Cadence beginnt sich dann an immer mehr Kleinigkeiten aus dem Sommer fünfzehn zu erinnern. Eine überraschende Wende bringt dann so richtig Spannung in die Geschichte und macht den Leser neugierig auf mehr. Das Ende kam dann leider ziemlich schnell und die Auflösung war zwar erschreckend, aber auch schnell erledigt. Leider nimmt eine Leseprobe eines anderen Buches der Autorin das letzte Viertel des Ebooks ein, was ich sehr enttäuschend fand. Ich hätte mir von der Geschichte noch mehr erwartet. Ich habe gedacht, da kommt noch etwas. Leider war sie aber schon zu Ende.

E. Lockhart schreibt sehr gewöhnungsbedürftig. Sie schreibt in kurzen, abgehackten Sätzen, was aber sehr gut zum inneren Monolog der Protagonistin passt. Ihre Gedanken springen oft hin und her und der Leser muss aufpassen, dass er mitkommt. Auch die Kapitel sind sehr kurz gehalten.
Die Autorin beschreibt die Welt der Familie Sinclair sehr bildhaft und detailreich, wodurch ich mir die Handlungsorte gut vorstellen konnte. 

Die Grundidee hat mir gut gefallen. Leider konnte mich die Umsetzung nicht so ganz überzeugen. Ich hätte mir mehr Spannung gewünscht.


Fazit:

Zuerst eher langweilig! Spannend durch eine überraschende Wendung!


Ich gebe 3 von 5 Sternen.

Buchrezension #299 Solange wir lügen von E. Lockhart


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