Buchrezension #301 Die Seele meiner Schwester von Tricia Leaver

Buchrezension #301 Die Seele meiner Schwester von Tricia Leaver


Franckh-Kosmos Verlags-GmbH & Co. KG
erschienen am 8. Juni 2017
283 Seiten

Preis:

gebunden € 14,99, Ebook € 9,99


Klappentext:

Die Zwillinge Ella und Maddy ähneln sich äußerlich wie ein Ei dem andern. Doch während die beliebte Maddy überall um Anerkennung kämpft, sucht sich Ella lieber ein stilles Plätzchen, wo sie in Ruhe zeichnen kann. Eines Tages kommt es durch einen Streit der beiden zu einem tragischen Autounfall, bei dem Maddy ihr Leben verliert. Ella erwacht im Krankenhaus und wird von allen für Maddy gehalten. Aus Angst, ihre Eltern zu enttäuschen, übernimmt sie kurzerhand die Identität ihrer Schwester – und stellt bald fest, dass deren Leben voller dunkler Geheimnisse steckt. Ella muss sich entscheiden: soll sie die Lüge zugeben oder ihre eigenen Träume opfern? 


Meine Meinung:

Die Zwillinge Ella und Maddy sehen zwar gleich aus, sind vom Charakter her sehr unterschiedlich. 
Ella ist introvertiert und schlau. Sie ist die Ruhige und hält sich lieber im Hintergrund. Sie interessiert nicht, was andere von ihr denken. Sie liest und zeichnet lieber. 
Maddy ist das Party Girl. Sie ist kontaktfreudig und selbstsicher. Sie verbringt viel Zeit mit ihrem Styling und hat viele Freunde.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Ella in der ersten Person erzählt. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen und mit ihr mitfühlen.
Auch die anderen Charaktere sind sehr liebevoll gestaltet und wirken alle authentisch.

Als Ella nach dem Unfall im Krankenhaus erwacht, weiß sie nicht, wer sie ist. Sie wird für Maddy gehalten. Auch als sie bemerkt, dass sie Ella ist, spielt sie weiter die Rolle ihrer Schwester. Sie glaubt, dass alle Maddy mehr lieben würden als sie und dass Maddy es mehr verdient, weiterzuleben.

Wenn sie wollten, dass Maddy lebte, dann würde ich dafür sorgen, dass sie es tat. Maddy verdiente die Chance zu leben, glücklich zu sein. 
Seite 85

Tricia Leaver schreibt jugendlich und frisch. Ich konnte mir Ellas Leben sehr gut vorstellen. 
Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.

Die Geschichte kommt ohne große Spannung aus. Sie lebt von den Gefühlen der Charaktere. Ich war sofort von der Geschichte gefesselt und wollte das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen.

Die Autorin beschreibt sehr einfühlsam Ellas Gefühle, wodurch der Leser eine sehr gute Vorstellung von ihrer Verzweiflung, ihrer Trauer und ihren Schuldgefühlen bekommt. Ella versucht, die Fassade aufrechtzuerhalten, aber es fällt ihr immer schwerer, ihre Schwester zu spielen. Sie versucht, es allen recht zu machen, wobei sie aber selbst auf der Strecke bleibt. 
Besonders glaubwürdig fand ich die Trauer ihrer Eltern. Die Autorin hat auch sehr gut dargestellt, wie unterschiedlich Menschen mit Trauer umgehen.  

In Rückblenden erinnert sich Ella immer wieder an ihre Kindheit und stöbert immer mehr in Maddys Leben herum, wodurch der Leser die verstorbene Schwester besser kennenlernt. Ella ist auch einem Geheimnis von Maddy auf der Spur.    

Die Auflösung am Ende fand ich gut gelungen, auch wenn sie vorhersehbar war. Gestört hat mich ein bisschen, dass es für Ella keine Konsequenzen zu geben scheint und dass das Ende ziemlich schnell ging. Das hätte noch ausgebaut werden können.

Die Grundidee hat mir gut gefallen. Die Autorin hat das Thema auch sehr gut und glaubwürdig umgesetzt. Sie regt mit ihrer Geschichte zum Nachdenken an. 
Eine Geschichte, die auf jeden Fall länger in Erinnerung bleibt!


Fazit:

Sehr emotional und berührend! Leseempfehlung!


Ich gebe 5 von 5 Sternen.

Buchrezension #301 Die Seele meiner Schwester von Tricia Leaver


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