Buchrezension #313 Kleine Feuer überall von Celeste Ng
dtv
erschienen
am 12. September 2017
299 Seiten
Preis:
gebunden €
22,00, Taschenbuch € 11,90, Ebook € 9,99
Klappentext:
Vom Außenanstrich der Häuser bis zum Alltag ihrer Bewohner: Alles in
Shaker Heights, einem beschaulichen Vorort von Cleveland, ist passgenau
durchgeplant. Keiner verkörpert diesen Geist mehr als Elena Richardson mit
ihrer Familie wie aus dem Bilderbuch. Sie hat ein gutes Herz, deshalb nimmt sie
die alleinerziehende Künstlerin Mia Warren als Mieterin auf und behandelt deren
Tochter Pearl auch sofort, als wäre sie ihr eigenes Kind. Sie überlässt nichts
dem Zufall, darum gräbt sie heimlich in Mias mysteriöser Vergangenheit. Woher
nur kommt diese magische Anziehung, die das Mutter-Tochter-Gespann auf alle
Richardsons ausübt? Über das Gewicht von Geheimnissen und den verheerenden
Glauben, das bloße Befolgen von Regeln könne Katastrophen verhindern.
Meine Meinung:
In Shaker
Heights ist alles perfekt. Besonders Elena Richardson und ihre Familie. Elena
lebt schon ihr ganzes Leben lang in dem Vorort von Cleveland. Sie hat ihren
Heimatort nur fürs College verlassen und ist danach sofort mit ihrem
zukünftigen Mann zurückgekehrt. Sie hat schon immer gewusst, dass ihre Kinder
auch hier aufwachsen werden. Elena wurde dazu erzogen, etwas für Leute zu tun,
denen es nicht so gut geht wie ihr, deswegen vermietet sie eine Wohnung des
geerbten Mietshauses günstig an Mia und ihre Tochter Pearl. Mia ist Künstlerin
und wirkt nicht, als hätte sie viel Geld. Sie und ihre Tochter sind nie lange
an einem Ort geblieben. Elena wittert bald, das Mias Vergangenheit ein
Geheimnis birgt und versucht diesem auf die Spur zu kommen.
Die Geschichte
wird in der dritten Person erzählt. Alle Familienmitglieder und auch Mia und
Pearl kommen mal zu Wort. Der Leser bekommt dadurch einen sehr guten Überblick
über das Geschehen, kommt aber keinem der Charaktere so richtig nahe, was ich
sehr schade finde. Die Charakter bleiben sehr flach und oberflächlich. Sie sind
für mich nicht richtig lebendig geworden. Da hätte ich mir mehr Tiefe
gewünscht.
Der Anfang
war ein bisschen schwer, da sich die Autorin sehr im Alltag der Charaktere
verloren hat. Nach und nach kommt die Geschichte dann in Fahrt.
Celeste Ng
schreibt locker und frisch. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.
Die Autorin
spricht gesellschaftspolitische Probleme wie Rassismus und Ungleichverteilung
zwischen Reich und Arm an. Aber auch das ist für mich sehr oberflächlich
geblieben.
Der Roman
wurde unter dem englischen Titel Little Fires Everywhere als Serie mit Reese
Witherspoon und Kerry Washington in den Hauptrollen verfilmt. Die Serie hat mir
besser gefallen als das Buch. Ich habe sie auch gesehen, bevor ich das Buch
gelesen habe. Die Handlung weicht etwas vom Roman ab. In der Serie wird den
Charakteren mehr Tiefe verliehen. Ich bin ihnen viel näher gekommen als im Buch
und ihre Handlungen waren besser nachvollziehbar. Das Buch erklärt einige
Dinge, die in der Serie nicht so gut rausgekommen sind.
Im Roman
kommt für mich mein Liebling aus der Serie, die jüngste Richardson-Tochter
Izzie, ein bisschen zu kurz.
Fazit:
Enttäuschend!
Zu blasse und oberflächliche Charaktere!
Ich gebe 3
von 5 Sternen.
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