Buchrezension #201 Marthas Mission von Kerry Drewery

Buchrezension #201 Marthas Mission von Kerry Drewery
Bastei Entertainment
erschienen am 23. Februar 2018
496 Seiten


Preis:

gebunden € 16,00, Ebook € 11,99


Klappentext:

Sie fragten mich, ob ich den Verstand verloren hätte. 'Wieso hast du die Schuld auf dich genommen?' Ich antwortete nicht. Ich hielt meinen Mund und versuchte nicht hinzuhören, während sie mir die Haare abrasierten, mir befahlen, mich auszuziehen, und zusahen, wie ich den weißen Gefängnisoverall überstreifte. Und jetzt sitze ich hier in Zelle 1.

Martha konnte im letzten Moment aus Zelle 7 entkommen. Aber sie ist noch lange nicht in Sicherheit, denn die korrupte Regierung verfolgt jeden ihrer Schritte und lässt sie nicht aus den Augen. Ausgerechnet ihr Freund Isaac hat ihren Platz im Todestrakt eingenommen. In diesem perfiden Spiel auf Leben und Tod muss nun er dieselben Qualen wie Martha durchleiden. Die Chancen, Isaac zu befreien, verringern sich jedoch mit jedem Tag. Die Regierung ist ihnen dicht auf den Fersen. Immerhin stehen Martha die Anwältin Eve, ihr Sohn Max und Richter Cicero zur Seite. Gemeinsam schmieden sie einen Plan, um Isaacs Leben zu retten, und legen sich dabei mit der Regierung der Vereinigten Staaten an.


Meine Meinung:

ACHTUNG SPOILER für alle, die den ersten Band noch nicht kennen!

Ich habe mich schon sehr auf die Fortsetzung von Marthas Widerstand gefreut, leider konnte mich der zweite Band nicht so ganz überzeugen.

Isaac ist Marthas Freund. In Rückblenden erfährt der Leser mehr über sein Leben. Isaac wurde von seinen Adoptiveltern eingetrichtert, er muss die Gelegenheiten nutzen, die sich ihm bieten, auch wenn das nicht immer legal ist. Wenn es keiner gesehen hat und ihm keiner dahinter kommt, macht es nichts. Der 16-jährige ist aber ein ehrlicher Mensch.
Martha wirkt in diesem Band nicht mehr so stark. Sie hat viel durchgemacht. Sie wirkt sehr hoffnungslos.

Mein ganzes Leben liegt in der Vergangenheit, denn ich habe keine Zukunft.
Isaac - Position 2923

Der Leser trifft wieder viele Charaktere aus dem ersten Band wieder, unter anderem Marthas ehemalige psychologische Betreuerin Eve, deren Sohn Max und den ehemaligen Richter Cicero.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Martha und Isaac in der ersten Person erzählt. Die Geschichte wird aber auch aus der Sicht von verschiedenen Charakteren in der dritten Person erzählt. Außerdem kann der Leser wieder die Live-Show Death for Justice und die neue Show Buzz for Justice verfolgen. Der Leser bekommt dadurch einen guten Überblick über die Handlung.

Der Schreibstil ist an den jeweiligen Charakter, aus dessen Sicht das Kapitel erzählt wird, angepasst. In den Kapiteln von Martha und Isaac kann man sehr schön in ihre Gedankenwelt eintauchen. Ich konnte ihre Verzweiflung fühlen. Die Kapitel über die Live-Shows lesen sich wie ein Drehbuch.
Die Kapitel sind größtenteils ziemlich kurz gehalten. Durch den dauernden Wechsel zwischen den vielen Charakteren und den Live-Shows und den kurzen Kapiteln dauert es länger eine Beziehung zu den Protagonisten aufzubauen. Ich hatte das Gefühl, Martha und Isaac nicht richtig kennenzulernen.

Leider konnte mich dieser Band nicht so fesseln wie der erste. Die Spannung hat mir über weite Teile gefehlt. Die Geschichte weist einige Längen auf.
Die Grundidee ist dem Leser bereits bekannt. Dieser Band läuft so ziemlich nach demselben Schema ab wie der Vorgänger. Mir haben überraschende Wendungen und etwas Neuartiges gefehlt. Es wird nichts mehr Neues aufgedeckt. Erst gegen Ende hin wird es so richtig spannend und die Handlung wird endlich vorangetrieben. Das Ende ist aber ziemlich vorhersehbar und bietet auch kaum Überraschungen.  Ich hätte mir mehr Kampf gegen das System erwartet. Aber die Protagonisten wirken alle ziemlich hoffnungslos.
Unter Marthas Mission hatte ich mir mehr Spannung und Action vorgestellt. Ihre Mission war ziemlich langweilig. Ich finde auch schon wie beim Vorgänger, dass der Titel nicht gut gewählt wurde.

Die Grundidee ist noch immer faszinierend und erschreckend zu gleich. Erschreckend ist, wie schnell sich Menschen manipulieren lassen. Es interessiert die Menschen nicht, ob man in Notwehr oder geplant jemanden ermordet hat. Alles, was zählt, ist, dass man es getan hat. Wer einen Mord begeht, muss selbst sterben.

Alles ist entweder schwarz oder weiß. Man ist schuldig oder unschuldig. Kein Grau, keine Gründe. Ja oder nein, ohne jede Erklärung.
Isaac - Position 299

Ich habe mir von der Fortsetzung wesentlich mehr erwartet und bin ziemlich enttäuscht. Das Ende bleibt offen und lässt noch einen dritten Band erwarten.

Hoffnung ... sieht das Unsichtbare, spürt das nicht Greifbare und erreicht das Unmögliche.
Isaac - Position 4448


Fazit:

Enttäuschende Fortsetzung! Wenig Spannung!


Ich gebe 3 von 5 Sternen.


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