Buchrezension #303 Die Stille meiner Worte von Ava Reed

Buchrezension #303 Die Stille meiner Worte von Ava Reed


Ueberreuter
erschienen am 9. März 2018
320 Seiten


Preis:

gebunden € 16,95, Taschenbuch € 12,00, Ebook € 14,99


Klappentext:

Die ganz großen Gefühle

Hannah hat ihre Worte verloren. In der Nacht, als ihre Zwillingsschwester Izzy ums Leben kam. Wer soll nun ihre Gedanken weiterdenken, ihre Sätze beenden und ihr Lachen vervollständigen? Niemand kann das. Egal, was Hannahs Eltern versuchen, sie schweigt.
Um Izzy nicht loslassen zu müssen, schreibt sie ihr Briefe. Schreibt und verbrennt sie. Immer wieder.
Hannah kann der Stille ihrer Worte nicht entkommen. Bis sie Levi trifft, der mit aller Macht versucht herauszufinden, wer sie wirklich ist …  

Meine Meinung:

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht von Hannah und Levi in der ersten Person erzählt. Am Anfang jedes Kapitels steht der Name des Charakters, aus dessen Sicht erzählt wird, dadurch war es leicht die beiden zu unterscheiden. Mir hat der Wechsel der Sichtweisen gut gefallen, da ich so beide Charaktere besser kennenlernen konnte und an der Gedanken- und Gefühlswelt von beiden teil haben konnte. 

Erinnerungen kann man nicht löschen.Man kann sie nicht einfach vergessen.Man kann sie nicht ändern.
Seite 9

Hannah hat ihre Zwillingsschwester Izzy bei einem Unfall verloren. Seitdem spricht sie nicht mehr. In ihrem Kopf hingegen toben die Worte. Ihre Eltern wissen sich nicht zu helfen und schicken sie in eine Schule für Jugendliche mit besonderen Bedürfnissen. Dort soll Hannah geholfen werden. Vor Schulbeginn gibt es ein erstes Kennenlernen in einem Camp, wo Hannah und Levi Freunde werden.

Levi hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Der 19-jährige wird die Schule demnächst verlassen, da seine Schulzeit beendet ist. Er weiß aber noch nicht, wohin er gehen soll, und fürchtet sich. Er will sich in seinem letzten Camp darüber klar werden, wie sein Weg weitergehen soll.

Nicht alles, was kaputtgeht, kann repariert werden. Manche Dinge bleiben kaputt, für immer. 
Seite 26

Ava Reed schreibt gewohnt jugendlich und frisch. Sie beschreibt die Gefühle der Protagonisten sehr einfühlsam und gefühlvoll, wodurch sich der Leser gut hineinfühlen kann. Die Autorin konnte vor allem die Gefühle von Hannah sehr gut vermitteln. Ich konnte mich gut in beide hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.
Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.

Niemand soll sehen, wie zerbrochen ich bin. Ich will nicht, dass sie andauernd versuchen, mich zu flicken. 
Seite 156

Die Autorin macht den Leser immer wieder neugierig, was genau mit Izzy passiert ist. Ansonsten kommt eher wenig Spannung auf, was aber auch nicht gestört hat. Die Geschichte kommt gut ohne Spannung aus, da die Gefühlswelt der Protagonisten im Mittelpunkt steht.
Sehr gut gefallen haben mir Hannahs Briefe an Izzy, die sich immer wieder zwischen den Kapiteln finden.
Sehr schön fand ich auch, wie sich Levi um Hannah bemüht und immer wieder versucht, sie aus der Reserve zu locken. Hannah fasst mit der Zeit immer mehr Vertrauen. Es war schön zu lesen, wie sie aus ihrer Verzweiflung herausfindet und wieder Mut fasst.

Ava Reed beschäftigt sich in der Geschichte mit Trauer, Schuld und Freundschaft. Die Autorin setzt sich sehr gut und authentisch mit den Themen auseinander.

Ich kann Hannah sehr gut verstehen. Allerdings hat sich mir bis zum Schluss nicht erschlossen, warum sie nicht mehr spricht. Es wirkt, als hätte sie die Entscheidung selbst getroffen. Das wird leider nicht näher erläutert. Ich kann auch manche Handlungen von Hannah nicht nachvollziehen. Eine nähere Erklärung würde zu viel spoilern.

Nichtsdestotrotz hat mir Ava Reed wieder einmal schöne Lesestunden beschert und konnte mich mit ihrer Geschichte fesseln.



Fazit:

Emotionale und berührende Geschichte über Trauer und Freundschaft!



Ich gebe 4 von 5 Sternen.


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