Buchrezension #307 Der Report der Magd von Margaret Atwood

Buchrezension #307 Der Report der Magd von Margaret Atwood
Piper

erschienen 1985

414 Seiten

 

Preis:

Taschenbuch € 12,00, Ebook € 11,99

 

Klappentext:

Die provozierende Vision eines totalitären Staats, in dem Frauen keine Rechte haben: Die Magd Desfred besitzt etwas, was ihr alle Machthaber, Wächter und Spione nicht nehmen können, nämlich ihre Hoffnung auf ein Entkommen, auf Liebe, auf Leben ... Margaret Atwoods »Report der Magd« ist ein beunruhigendes und vielschichtiges Meisterwerk, das längst zum Kultbuch avanciert ist.

 

Meine Meinung:


Nachdem ich die erste Staffel von The Handmaid's Tale gesehen habe, die auf dem Roman basiert, bin ich auch auf das Buch neugierig geworden.


Margret Atwood erzählt die Geschichte der Magd Desfred. In Desfreds Welt haben Frauen keine Rechte mehr. Nach einem Putsch dürfen Frauen nicht mehr arbeiten und kein Geld mehr besitzen. Lesen und schreiben ist für Frauen verboten.

Frauen werden in mehrere Gruppen eingeteilt: die Ehefrauen, die sich um das Wohl ihres Mannes und ihrer Kinder und das Haus zu kümmern haben, die Haushaltshilfen, die Marthas genannt werden, die Tanten, die für die "Ausbildung" der Mägde und der Mädchen zuständig sind, und die Mägde. Männer haben zwar mehr Rechte, aber auch nicht alle, so wie wir es jetzt gewohnt sind. So dürfen zum Beispiel nicht alle Männer heiraten.

Wer für den Staat nicht notwendig ist, nicht ins Konzept passt, rebelliert und sich nicht an die Regeln hält, wird bestraft oder verliert sogar sein Leben.


Desfreds richtigen Namen erfährt der Leser nicht. Die Namen der Mägde setzen sich aus der Vorsilbe Des und den Namen ihres Herren zusammen. Mägde sind fruchtbare Frauen, die ihr Leben in den Dienst eines höher gestellten Ehepaares zu stellen haben, das keine Kinder bekommen kann.


Die Geschichte wird aus der Sicht von Desfred in der ersten Person erzählt. Margret Atwood schreibt teilweise nüchtern. Desfred resigniert. Das einzige, das für sie zählt, ist überleben.

Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.


Das Buch beschreibt die Verwandlung einer freien und selbstbewussten Frau, die mitten im Leben steht, zu einer zum Schweigen gebrachten Magd.

Desfred erzählt von ihrem langweiligen Leben. Nebenbei erhascht der Leser immer wieder einen Einblick in die Grausamkeiten des Alltags im Staat Gilead.

In Rückblicken erzählt die Protagonistin von ihrem Leben davor und wie sich der neue Staat entwickelt hat. Außerdem gewährt sie Einblicke in ihre Ausbildung zur Magd.

Die Dystopie kommt ohne große Action aus. Im Mittelpunkt stehen Desfred und ihr Leben. Trotz der fehlenden Action empfand ich die Geschichte nicht als langatmig und langweilig. Margret Atwood konnte mich immer wieder neugierig machen und fesseln.


Der Roman ist bereits 1985 erschienen. Margret Atwood hat ein Thema aufgegriffen, das noch immer aktuell ist. Die Mägde oder die Gruppe der Frauen im Allgemeinen kann durch jede beliebige Gruppe ersetzt werden. Der Roman spielt in der Zukunft, aber die darin erwähnten Geschehnisse stammen genauso aus unserer Vergangenheit und auch Gegenwart.

 

Fazit:


Ein Buch, das lange in Erinnerung bleibt und zum Nachdenken anregt! Aufwühlend und erschreckend! Leseempfehlung!


Ich gebe 5 von 5 Sternen.

 

Weitere Bücher der Autorin:

Die Zeuginnen


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