Buchrezension #308 Die Zeuginnen von Margaret Atwood

Buchrezension #308 Die Zeuginnen von Margaret Atwood

Berlin Verlag

erschienen am 10. September 2019

574 Seiten

 

Preis:

gebunden € 25,00, Ebook € 22,99

 

Klappentext:

»Und so steige ich hinauf, in die Dunkelheit dort drinnen oder ins Licht.« - Als am Ende vom »Report der Magd« die Tür des Lieferwagens und damit auch die Tür von Desfreds »Report« zuschlug, blieb ihr Schicksal für uns Leser ungewiss. Was erwartete sie: Freiheit? Gefängnis? Der Tod? Das Warten hat ein Ende! Mit »Die Zeuginnen« nimmt Margaret Atwood den Faden der Erzählung fünfzehn Jahre später wieder auf, in Form dreier explosiver Zeugenaussagen von drei Erzählerinnen aus dem totalitären Schreckensstaat Gilead. »Liebe Leserinnen und Leser, die Inspiration zu diesem Buch war all das, was Sie mich zum Staat Gilead und seine Beschaffenheit gefragt haben. Naja, fast jedenfalls. Die andere Inspirationsquelle ist die Welt, in der wir leben.«

 

Meine Meinung:

ACHTUNG SPOILER für alle, die Der Report der Magd noch nicht gelesen haben!

 

Margret Atwood erzählt die Geschichten von drei verschiedenen Frauen 15 Jahre nach den Geschehnissen von Der Report der Magd. Der Staat Gilead ist untergegangen. Drei Zeuginnen erzählen ihre Geschichte.

Tante Lydia, die wir bereits aus Der Report der Magd kennen, erzählt in ihren geheimen Memoiren, wie sie vor dem Putsch gelebt hat, dann zur Tante geworden ist und ihrem Leben als Tante.

Agnes Jemima ist eine Tochter aus gutem Haus. Ihr Vater ist Kommandant. Sie muss feststellen, dass sie nie wieder mehr Freiheit haben wird als in ihrer Kindheit. Ihre Rolle ist genauso vorgegeben wie die der Mägde und Marthas. Genauso wenig wie diese kann sie über ihr Leben bestimmen.

Daisy ist ein Mädchen, das im liberalen Kanada aufgewachsen ist und feststellen muss, dass sie enger mit Gilead und der Widerstandsbewegung verbunden ist, als sie sich je vorgestellt hat.

 

Abwechselnd erzählen die drei Protagonistinnen ihre Geschichte in der ersten Person. Der Leser lernt sie dabei sehr gut kennen. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und mit ihnen mitfühlen.

 

Der Leser bekommt in diesem Buch durch die verschiedenen Sichtweisen einen besseren Überblick über das Geschehen in Gilead, was mir sehr gut gefallen hat,  und erfährt mehr über das Leben dort. In Report der Magd war die Sichtweise sehr einseitig. Hier kann der Leser in verschiedene Charaktere und deren Leben eintauchen.

Der Roman zeigt sehr gut, wie viele "Kompromisse" Menschen gewillt sind einzugehen, um selbst zu überleben.

 

Ich zählte mich aus demselben Grund zu den Gläubigen, wie viele andere in Gilead: weil es weniger gefährlich war.

Seite 249

Lieber Steine werfen als mit Steinen beworfen zu werden. Auf jeden Fall sind da die Überlebenschancen höher.

Seite 249

 

Margret Atwood konnte mich genauso fesseln wie beim ersten Band. Ich fand diesen Band sogar eine Spur besser.

 

Fazit:

Großartige Fortsetzung! Packend und fesselnd!

 

Ich gebe 5 von 5 Sternen.

 

Weitere Bände:

Der Report der Magd


Kommentare

Beliebte Posts