Buchrezension #214 Wasteland 1: Tag des Neubeginns von Emily Bähr
Impress Verlag
erschienen am 5. April 2018383 Seiten
Preis:
Klappentext:
Umgeben von Schrott und nuklearem Ödland kämpft die
17-jährige Lys gemeinsam mit ihrem Vater ums tägliche Überleben. Wesen, die
nicht mehr menschlich sind, durchstreifen das Land und nur die Mauer der
Siedlung schützt die beiden vor ihrem sicheren Tod. Als ihr Vater spurlos
verschwindet, ist Lys plötzlich auf sich allein gestellt und die Situation
scheint für sie ausweglos. Bis sie einem Kopfgeldjäger begegnet, der sich
selbst nur »Z« nennt und ihr anbietet sie in die nächste Stadt zu führen. Damit
muss sich Lys allerdings nicht nur dem grausamen Alltag außerhalb ihrer
Siedlung stellen, sondern auch den Gefühlen, die der verschwiegene Z in ihr
hervorruft…
Mit »Wasteland« hat Emily Bähr eine romantische Dystopie
geschaffen, die keine Wünsche offenlässt. Hochkarätige Spannung und eine
einzigartige Atmosphäre lassen eine fantastische Geschichte entstehen, in der
es vor allem auf eines ankommt: überleben.
Meine Meinung:
Dem Klappentext nach klingt die Geschichte wie eine Dystopie
ganz nach meinem Geschmack und ich wurde nicht enttäuscht.
Die Geschichte spielt 73 Jahre nach der Apokalypse. Die
Menschen leben in Siedlungen und kleinen Städten und handeln mit Schrott, um
ihr Überleben zu sichern. Außerhalb der Siedlungen leben Zombies, Menschen, die
vermutlich mit einem Virus infiziert wurden und gefährlich sind.
Überleben ist in dieser Welt das Einzige, was zählt.
1 - Home - Position 88
Lys ist schnell erwachsen geworden. Die 17-jährige muss gemeinsam mit ihrem Vater täglich um ihr Überleben kämpfen. Trotzdem wirkt sie manchmal etwas naiv. Die Mechanikerin ist geschickt und schlau. Außerdem hat sie ein sehr vorlautes Mundwerk. Nachdem ihre Mutter im Ödland zu Tode kam, fürchtet sich Lys davor, sich außerhalb der geschützten Mauern der Stadt aufzuhalten. Nach außen hin gibt sie sich cool, was sie aber in Wirklichkeit gar nicht ist. Lys wirkt authentisch. Sie ist nicht die perfekte Protagonistin, die sich mutig allen Gefahren stellt. Ihre Angst und ihre kleinen Macken machen sie sehr sympathisch.
So nennen wir das hier: Ich habe keine siebzehn Jahre gelebt, ich habe überlebt.Prolog Wasteland - Position 54
Der geheimnisvolle Kopfgeldjäger Z bietet Lys an, ihr zu
helfen, aber natürlich nur, wenn auch sie ihm hilft. Geschenkt gibt es in
dieser Welt nichts. Z gibt sich unnahbar und hart, aber hinter seiner harten
Schale steckt ein weicher Kern. So gerne er auch sein lästiges Anhängsel los
werden will, fühlt er sich doch irgendwie verantwortlich.
Die Charaktere sind alle gut ausgearbeitet und liebevoll
gestaltet. Jeder hat seine Eigenheiten, keiner ist perfekt. Auf den ersten
Blick kommt keiner sympathisch rüber, aber mit der Zeit schließt man sie alle
ins Herz.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Lys in der ersten
Person erzählt. Ich konnte mich gut in sie hineinversetzen und in ihre
Gedankenwelt eintauchen.
Emily Bähr schreibt sehr erfrischend, jugendlich und
bildhaft. Mit ihren Beschreibungen der Charaktere und Handlungsorte konnte ich
mir alles gut vorstellen. Das Buch ist angenehm und flüssig zu lesen.
Gut gefallen haben mir die witzigen und sarkastischen
Dialoge, die die ansonsten recht ernste Handlung etwas aufgelockert haben. Auch
Lys' Gedankenwelt hat mir gut gefallen. Lys nimmt nicht alles so todernst und
kann auch lachen.
Mit Freude bin ich in die Geschichte von Emily Bähr
eingetaucht. Die von ihr geschaffene Welt wirkt gut durchdacht und hat mich
sofort begeistert. Anfangs lag eine leichte Spannung über der Geschichte. Die
Wendung so ziemlich am Anfang war sehr überraschend. Ich hätte mir gedacht,
dass das Buch in eine etwas andere Richtung geht. Danach ging es etwas
schleppend weiter. Nach dem ersten Viertel nimmt die Geschichte aber Fahrt auf.
Das letzte Viertel ist dann so richtig spannend. Das Ende bleibt offen, sowie
auch viele Fragen, und macht sehr neugierig auf die Fortsetzung.
Die Grundidee hat mir gut gefallen. Sie ging zwar dann in
eine ganz andere Richtung als gedacht, aber die Autorin hat ihre Geschichte gut
umgesetzt. Die Handlung hätte vielleicht noch etwas spannender gestaltet werden
können.
Wer eine Zombie-Geschichte erwartet, wird enttäuscht werden.
Die im Klappentext erwähnten Wesen, die nicht mehr menschlich wirken, rücken
schnell in den Hintergrund.
Fazit:
Ich gebe 4 von 5 Sternen.
Weitere Bände:
Wasteland 3: Moment der Entscheidung
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