Buchrezension #261 Das Mädchen, das zu denken wagte von Bella Forrest
erschienen
am 15. Dezember 2017
402
Seiten
Preis:
Taschenbuch
€ 14,97, Ebook € 3,99
Klappentext:
Eine
unvergessliche Geschichte voller Spannung, Geheimnisse und Romantik - Das
Mädchen, das zu denken wagte wird Fans von The Gender Game, Die Bestimmung und
den Tributen von Panem (Hunger Games) begeistern ...
Wie
bekämpfst du einen Feind, wenn er in deinem Kopf sitzt?
Ein
gigantischer, gläserner Turm erhebt sich über einer tödlichen Wildnis. Sie
sagen, dass das alles ist, was noch übrig geblieben ist.
Das
Überleben des Turms bedeutet gleichzeitig auch das Überleben der Menschheit,
weshalb alle dem Turm treu ergeben dienen müssen ...
Die
zwanzigjährige Liana Castell muss aufpassen, was sie denkt. Ihr Leben wird von
einer Zahl definiert, die auf ihrem Handgelenk steht - auf einer Skala von Eins
bis Zehn wird bewertet, wie nützlich und loyal sie dem Turm ist. Ein Gerät in
ihrem Schädel überwacht diese Skala. Ein Gerät, das verbotene Gedanken
meldet.
Liana
ist derzeit eine Vier und steht damit auf dem niedrigstmöglichen akzeptablen
Rang, obwohl ihre Eltern beide eine perfekte Zehn haben. Doch Liana hat
Schwierigkeiten, ihren Rang zu erhöhen. Rebellische Ideen schleichen sich zu
leicht in ihren Kopf und ein gewisser Groll scheint in ihrer Natur zu liegen.
Sie befindet sich in der Ausbildung zur Ritterin, aber ihre Zukunft wird
finster aussehen, wenn sie ihren Rang nicht steigern kann ...
Dreier
werden medikamentös behandelt.
Zweier
werden isoliert.
Einser
verschwinden.
Als
Lianas schlimmster Albtraum Wirklichkeit wird und sie auf eine Drei
herabgestuft wird, treibt die Verzweiflung sie auf einen Weg, den nur wenige zu
betreten wagen. Eine zufällige Begegnung mit einem großspurigen jungen Mann,
dessen erschreckend abtrünnige Haltung ihm unmöglich diese perfekte Zehn auf
seinem Handgelenk eingebracht haben kann, setzt Liana darauf an, sich selbst zu
retten - auch auf die Gefahr hin, dadurch noch weiter herabgestuft zu
werden.
Den
jungen Mann zu verfolgen, schien eine leichte Aufgabe gewesen zu sein, aber
nachdem die Ereignisse eine unerwartete Wendung nehmen, gleitet Liana in
ungeahnte, finstere Tiefen des Turms ab ... und stößt auf Geheimnisse, die dort
seit Jahrzehnten begraben liegen.
In
einer Gesellschaft, in der das freie Denken einen zum Kriminellen machen kann,
wagt ein Mädchen es, es trotzdem zu versuchen ...
Meine
Meinung:
Der
Klappentext hat mich neugierig gemacht. Das Buch stand schon länger auf meiner
Wunschliste, deswegen habe ich jetzt zugeschlagen, und ich wurde nicht
enttäuscht.
Die
Protagonistin Liana ist ein Sturkopf, der am liebsten seinen eigenen Willen
durchsetzen möchte und sich von anderen nicht gerne etwas sagen lässt. Sie
ist eine kleine Rebellin und hat zu allem ihre eigene Meinung. Außerdem stellt
die 20-jährige alles in Frage. Das ist aber etwas, das verboten ist. Solche
Gedanken verringern den Rang. Die Menschen sollen nicht denken, sie sollen
sich für den Turm als nützlich erweisen und ihren Rang möglichst hoch
halten.
Du kannst die Dinge nicht verändern, indem du herumsitzt und das tust, was alle anderen tun.Seite 359
Ob
die Menschen nützlich sind oder nicht, wird durch eine Zahl auf ihrem
Handgelenk bestimmt. 10 ist der bestmögliche Rang. Diese Menschen sind nützlich
und loyal dem Turm gegenüber. Sobald man unter 3 fällt, muss man sich behandeln
lassen. Die Maschine Scipio bestimmt über das Leben der Menschen und
kontrolliert anhand von Geräten im Gehirn der Menschen deren Gedanken und
bestimmt deren Rang.
Warum musste ich positiv denken, um dem Turm dienen zu können?Seite 62
Die
Geschichte wird aus der Sicht von Liana in der ersten Person erzählt. Die
Protagonistin war mir anfangs nicht sehr sympathisch, was sich aber
schnell geändert hat. Ich konnte gut in ihre Gedankenwelt eintauchen. Die
Autorin hat die Gefühle der Protagonistin sehr gut beschrieben.
Ich konnte gut mit Liana mitfühlen.
Auch
die anderen Charaktere hat die Autorin sehr liebevoll gestaltet. Jeder hat
seine Eigenheiten und wirkt sehr authentisch.
Das Zuhause sind die Menschen, die hier leben.Seite 382
Bella
Forrest schreibt jugendlich und frisch. Die Beschreibungen der Handlungsorte
sind sehr bildhaft und detailreich. Ich konnte mir die von ihr erschaffene Welt
im Turm gut vorstellen. Auch die Kampfszenen werden sehr gut beschrieben,
so dass der Leser überall mittendrin dabei ist. Das Buch ist angenehm und
flüssig zu lesen.
Spannung
kommt immer wieder auf und die Autorin kann sie auch gut halten. Ich wusste
nie, was als nächstes geschieht. Bella Forrest hat zahlreiche Wendungen,
mit denen ich nicht gerechnet hätte, eingebaut.
Die
Grundidee mit den Rängen und dem Turm hat mir gut gefallen.
Menschen
mit einem niedrigen Rang sind Menschen zweiter Klasse. Sie können von der
Gemeinschaft verstoßen werden und müssen um ihr Überleben kämpfen. Ein
Todesfall in der Familie kann schon dazu beitragen, dass der Rang fällt. Sobald
die Menschen keine positiven Gedanken mehr haben, geht es bergab.
Seltsam, dass etwas so Unbedeutendes wie eine Nummer die Leute dazu bringen konnte, das Beste oder das Schlimmste von einem zu denken.Seite 51
Genaueres,
wie es dazu gekommen ist, dass die Menschen in einem Turm leben, erfährt der
Leser leider nicht. Diese Reihe soll aber ein Spin-off der Gender Games-Reihe
sein, da wird dann, nehme ich an, mehr erklärt. Mich hätten die
Hintergründe sehr interessiert.
Das
Ende hat mich neugierig gemacht, wie es mit Liana und ihren Freunden
weitergeht. Der Band endet mit einem Cliffhanger, außerdem sind noch viele
Fragen offen, die aber sicher in den Folgebänden beantwortet werden.
Dystopie-Fans
kommen mit dieser Geschichte voll auf ihre Kosten.
Wenn ich beim Versuch sterbe, dann tue ich wenigstens das, woran ich glaube.Seite 359
Fazit:
Tolle
Grundidee! Spannend umgesetzt! Für Dystopie-Fans empfehlenswert!
Ich
gebe 4 von 5 Sternen.
Weitere
Bände:
Das
Mädchen, das voranzugehen wagte (Band 5)
Das
Mädchen, das alles zu überstehen wagte (Band 6)
Das
Mädchen, das zu kämpfen wagte (Band 7)
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