Buchrezension #154 Less is more - Von der Freude des Weglassens von Francine Jay

Buchrezension #154 Less is more - Von der Freude des Weglassens von Francine Jay
Mosaik
erschienen am 19. September 2016
320 Seiten


Preis:

broschiert € 16,99, Ebook € 13,99


Klappentext:

Wer kennt das nicht? Im Laufe der Zeit sammelt sich unnützes Zeug in der Wohnung an und bald hat man vor lauter Staubfängern und nutzlosem Plunder kaum mehr Platz für sich selbst. Francine Jay geht dem Phänomen intelligent auf den Grund und erkundet unser zutiefst menschliches Sammelverhalten. Sie zeigt, wie wir uns von unnötigem Ballast befreien können und macht mit praktischen Anregungen und einer überzeugenden Konsumkritik Lust aufs Loslassen.


Meine Meinung:

Ich beschäftige mich immer wieder gerne mit dem Ausmisten. Das Ausmisten funktioniert ja immer nicht so schlecht, aber ich habe noch keine Methode gefunden, wie ich es vermeiden kann, dass sich wieder so viel ansammelt.

Bei Less is more geht es darum, die Menge unserer Sachen zu reduzieren und das auch dauerhaft beizubehalten. Das Buch soll dabei helfen, unsere Einstellung und Gewohnheiten zu ändern. Less is more ist nicht einfach eine Entrümpel-Methode, es ist eine Lebenseinstellung und man muss daran arbeiten, seine Gewohnheiten zu ändern.

Die Autorin erklärt zu Anfang die Philosophie des Minimalismus. Alle Dinge, die wir benutzen, sind in unserem Haushalt willkommen. Die Autorin teilt unser Hab und Gut in drei Kategorien ein: nützliche Sachen, schöne Sachen und Sachen, an denen wir hängen. Weniger Dinge in unserem Leben sollen zu weniger Stress und mehr Freiheit führen. Schließlich müssen wir nicht mehr so oft aufräumen und haben damit mehr Zeit.
Francine Jay zitiert den britischen Schriftsteller und Architekten William Morris :"Habe nicht in deinem Haus, von dem du nicht weißt, dass es nützlich ist, oder du glaubst, dass es schön ist."

Wenn unsere Grundbedürfnisse einmal gedeckt sind, hängt unser Glück kaum noch davon ab, wie viel wir besitzen.
Seite 63

Die Autorin hat ihre eigene Rationalisierungsmethode entwickelt, die sie anschließend in 10 Schritten erläutert. Sie erklärt, wie man beim Entrümpeln am besten vorgeht, und gibt Tipps, wie man Gerümpel dauerhaft fernhält und die geschaffene Ordnung erhält. Erschreckend ist ihre Feststellung, dass wir in 80 % unserer Zeit nur 20 % unserer Sachen verwenden.

Entrümpeln ist unendlich viel einfacher, wenn du entscheidest, was du behältst - und nicht, was du wegschmeißt.
Seite 78

Mir hat gut gefallen, dass sie dann Raum für Raum durchgeht und Tipps zum Ausmisten und Erhalten der Ordnung gibt. Die Autorin schreibt nicht vor, wie man Ordnung halten soll, sondern verrät Tipps und Tricks, von denen man sich selber das raussuchen kann, was für einen selbst am praktikabelsten ist.
Es gibt auch ein Kapitel, in dem sich alles um Geschenke, Erb- und Erinnerungsstücke dreht. Auch wenn sie einem nicht so gut gefallen, fällt es da trotzdem schwer, sie wegzugeben.
Außerdem gibt es einen Minimalismus-Wegweiser für Familien, damit sich alle daran beteiligen, die Ordnung aufrecht zu erhalten. Es gibt auch Tipps, wie man Familienmitglieder dazu anleiten und unterstützen kann, auch in ihrem Bereich auszumisten und für Ordnung zu sorgen.
Im letzten Kapitel geht es dann darum, wie Minimalismus für eine bessere Welt sorgen kann.

Der beste Weg, um seine Sachen zu reduzieren, ist, nur das zu kaufen, was man wirklich braucht.
Seite 291

Das Buch ist übersichtlich aufgebaut und angenehm und flüssig zu lesen. Francine Jay schreibt humorvoll und leicht verständlich.

Die Methode ist nicht so schwer umzusetzen, aber man muss sich selber bei der Nase nehmen und auch dafür sorgen, dass man nicht wieder so viele Sachen in den Haushalt einziehen lässt. Der Ansatz ist nicht unbedingt neu, aber eine Erinnerung kann nicht schaden.

Minimalist werde ich wohl keiner werden. Dafür ist mir das doch zu radikal. Aber einige der Tipps kann ich trotzdem umsetzen. Schon beim Lesen wollte ich unbedingt sofort mit dem Ausmisten beginnen und habe ich schon mal ab und zu einen Blick in den Raum geworfen und überlegt, was ich besser machen könnte und ob wir das wirklich alles brauchen.

Das Buch ist jedenfalls für alle interessant, die sich mehr mit dem Thema auseinandersetzen wollen. Welche Tipps dann jeder davon umsetzt, bleibt einem ja selbst überlassen.


Über die Autorin:

Francine Jay bloggt seit einer Weltreise im Jahr 2009, als ihre gesamten Besitztümer noch in einen Koffer passten, höchst erfolgreich als »Miss Minimalist« über Themen wie Decluttering, nachhaltigen Konsum und einen minimalistischen Lebensstil.


Fazit:

Für alle, die sich mehr mit Minimalismus beschäftigen wollen!


Ich gebe 5 von 5 Sternen.



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