Aufräumen mit Marie Kondo - Klappt Aufräumen so wirklich?
Seit dem 1. Jänner zieht die
Aufräum-Expertin Marie Kondo die Netflix-Zuseher in ihren Bann. In Tidying up
with Marie Kondo (Aufräumen mit Marie Kondo) zeigt die Japanerin in 8 Folgen
Amerikanern, wie sie ihr Haus oder ihre Wohnung aufräumen können, damit
dauerhaft die Ordnung erhalten bleibt und mehr Raum für Lebensfreude geschaffen
wird.
Wer ist Marie Kondo?
In ihrem Buch schreibt die
Ordnungs-Beraterin, dass sie schon als Kind vom Aufräumen fasziniert war. Als
sie noch nicht lesen konnte, hat sie in Zeitschriften geblättert, um die Fotos von schön gestalteten, ordentlichen Räumen zu bewundern. Als Teenager hat sie dann begonnen sich mehr mit dem Thema
Aufräumen zu beschäftigen. Marie Kondo hat dazu so ziemlich jedes damals
bekannte Verfahren recherchiert und auch an ihrem eigenen Zimmer erprobt.
Nach der Schule begann die Japanerin
eine Ausbildung als professionelle Reinigungs-Beraterin. Schon bald gründete sie
ihr eigenes Unternehmen und entwickelte ihre Magic Cleaning-Methode, die auch
KonMari-Methode genannt wird. 2011 veröffentlichte sie in Japan ihr erstes Buch,
das bei uns 2013 im Rowohlt Verlag erschienen ist.
Bücher von Marie Kondo:
Wie
funktioniert die KonMari-Methode?
Das
große Ausmisten wird für Marie Kondo als großes Aufräum-Fest gefeiert. So
geht's:
1. Ziele
visualisieren!
Zuerst musst du dir darüber klar sein, welche Ziele du hast. Wie soll mein idealer Lebensstil aussehen? Warum will ich ausmisten? Was will ich in meinem Leben erreichen?
2. Alles
auf einmal, in kurzer Zeit und perfekt aufräumen!
Es
sollte laut Marie Kondo in einem Rutsch aufgeräumt werden. Du solltest dir nicht zu viel Zeit lassen und den ganzen Haushalt innerhalb von ein paar
Monaten ausgemistet und geordnet haben.
3. Sortiere
nach Kategorie, nicht nach Ort!
Es
wird nicht ein Raum nach dem anderen aufgeräumt, sondern nach Kategorien.
Der Aufräum-Coach empfiehlt auch eine bestimmte Reihenfolge, nach der du vorgehen solltest: Kleider, Bücher, Papiere, Kleinkram
(alles, das nicht in die anderen Kategorien fällt), Erinnerungsstücke
Kleidung
fällt den meisten am leichtesten, deswegen wird damit begonnen, damit man das
Abschiednehmen trainieren kann. Erinnerungsstücke sind das, von dem sich die
meisten am schwersten trennen können, darum werden diese bis zum Schluss
aufgehoben.
Alle
Dinge einer Kategorie, z.B. Kleidung, werden auf einen Haufen geworfen. Nicht
nur die, die sich im Schlafzimmer befindet, sondern auch der Rest, der über das
ganze Haus verteilt ist. Da wird man sich dann erst richtig bewusst, was man
alles hat, vor allem, wie viel man hat.
Das ist aber nicht meine ganze Kleidung ;-) |
4. Anfassen!
Jetzt
nimmst du jedes Stück einzeln in die Hand und fragst dich: Wie fühle ich
mich mit dem Gegenstand? Macht er mich glücklich oder zieht er mich runter?
5. Bringt
es Freude?
Marie
Kondo geht es nicht darum zu bestimmen, was man los werden, sondern was man
behalten möchte. Dabei ist das Wichtigste: Bringt es Freude? Macht es mich
glücklich? Mit diesen Fragen entdeckst du schnell, was wirklich wichtig ist und mit welchen Dingen
du dich umgeben möchtest. Ziel ist es, dich nur mehr mit Sachen zu umgeben, die dir ein gutes Gefühl vermitteln und Freude bereiten.
Von
allem, das keine Freude bereitet, das kaputt ist und das man über ein Jahr lang
nicht verwendet hat, kann man sich verabschieden. Dafür hält es der
Aufräum-Coach für wichtig, sich bei dem Gegenstand für die gemeinsame Zeit zu
bedanken. Dann kannst du die Sachen entsorgen, spenden, verschenken (aber nicht
anderen aufzwingen) oder verkaufen. Wichtig ist dabei, dass alles zügig geschieht,
nicht dass du es dir noch anders überlegst. Für alles gilt, du solltest die
Sachen so schnell wie möglich, am besten sofort, los werden.
Das kann weg! |
6. Jedes
Ding hat seinen Platz!
Jeder
Gegenstand, den du behältst, bekommt seinen eigenen Platz zugewiesen. Ähnliche
Dinge gehören zusammen und werden gemeinsam aufbewahrt. Nach Verwendung sollte
wieder alles an seinen Platz zurückwandern, damit auf Dauer Ordnung geschaffen wird.
Für
Kleidung hat Marie Kondo ihre eigene Art der Aufbewahrung. Sie hat eine eigene
Falt-Technik entwickelt. Dazu gibt es auf YouTube sehr viele Videos, die die Technik genau erklären.
Alles,
was du besitzt, soll auf einen Blick überschaubar, griffbereit und
platzsparend aufbewahrt werden.
Was kann die Serie Tidying up with Marie Kondo?
Die Serie veranschaulicht sehr gut, wie
die KonMari-Methode funktioniert. In jeder Folge lernt der Zuschauer eine
andere Familie kennen. Marie Kondo besichtigt das Haus und verschafft sich
einen Überblick über die Unordnung. Danach begrüßt sie das Haus, in dem sie
sich auf den Boden setzt und kurz in sich geht. Unterhaltsam waren immer die
Reaktionen der jeweiligen Familie dazu. Eine Familie mit japanischen Wurzeln hat
gleich mitgemacht.
Dann geht es ans Aufräumen. Marie Kondo
erklärt, was zu tun ist, und hilft anfangs etwas mit. Danach lässt sie die Familie mit ihrer Hausaufgabe alleine. Nach ein paar Tagen geht es mit der nächsten
Kategorie weiter.
Die Vorher-Nachher-Bilder am Ende sind
sehr überzeugend. Es ist erstaunlich, wie viel die Teilnehmer in recht kurzer
Zeit schaffen. Das motiviert, sich selber ans Ausmisten zu machen.
Marie Kondo ist in ihren Kleidchen und
Röckchen einfach zuckersüß. Die zierliche Japanerin kann außer "Nice to
meet you" allerdings kaum Englisch, weswegen sie immer von einer Dolmetscherin
begleitet wird.
Klappt Aufräumen mit der KonMari-Methode?
Ich habe die Bücher schon vor ein
paar Jahren von einer Freundin empfohlen bekommen. Zuerst habe ich angefangen
mir YouTube-Videos zum Thema anzuschauen. Es ist erstaunlich, wie viele
Ergebnisse man bekommt, wenn man bei YouTube nach Marie Kondo oder KonMari
sucht. Da kann man stundenlang, eher monatelang, anderen beim Aufräumen zuschauen.
Die Videos haben mich neugierig gemacht und ich habe mir die Bücher gekauft.
Total motiviert habe ich mit dem
Ausmisten begonnen. ... es funktioniert. Wenn man die Frage, ob die Sachen
einem Freude bereiten, wirklich ehrlich beantwortet, kann man sich von vielen
Dingen schnell trennen. Ich habe wie von Marie Kondo empfohlen mit der Kleidung
begonnen. Ich habe Sachen weggeben, da hätte ich mir
vorher nicht gedacht, dass ich mich davon trennen kann. Ich habe zwar dann
manche Sachen sicherheitshalber noch nicht gleich weggegeben, aber mir ist
nichts abgegangen. Ich habe kein einziges weggebenes Stück jemals
vermisst.
Die Faltmethoden von Marie Kondo
verwende ich im Alltag nicht. In Japan und Amerika haben die Leute anscheinend
mehr Laden. Bei mir hängt das meiste. Aber zum Kofferpacken finde ich die
Methode spitze.
Nachhaltig bleibt die KonMari-Methode
auf jeden Fall. Bei Neukäufen überlege ich jetzt gleich, ob das Stück mich
wirklich glücklich macht und ob ich es wirklich brauche. ... meistens halt. ;-)
Ob der Haushalt aufgeräumt bleibt,
hängt sehr von den Bewohnern ab. Wenn man sich nicht ab und an an der Nase nimmt und seine Sachen wieder dort hinlegt, wo sie hingehören, ist die Ordnung nur
von kurzer Dauer. Magic Cleaning ist eine Lebenseinstellung, der du treu
bleiben solltest, damit es zu Hause auch schön aufgeräumt bleibt. Aber schon alleine dadurch, dass du weißt, wo jeder Gegenstand seinen Platz hat, geht Aufräumen schneller als davor.
Marie
Kondo dürfte ihre Mission erfüllen. Nach einem Bericht vom Kurier am 25. Jänner
2019 Wien mistet aus: Second-Hand-Geschäfte gehenüber folgen viele Wiener dem Hype und misten aus, was
das Zeug hält. Second-Hand-Shops sollen nicht mehr mit dem Sortieren
nachkommen.
Kanntet ihr Marie Kondo schon? Habt ihr
die Bücher gelesen oder die Serie auf Netflix geschaut?
Weitere Bücher über das Thema:
Interessant zu diesem Thema:
Weitere Bücher über das Thema:
- Ausmisten In 4 Wochen Ordnung schaffen und endlich wieder durchatmen von Astrid Eulalie
- Dan-Sha-Ri: Das Leben entrümpeln, die Seele befreien: Mit der japanischen Erfolgsmethode Überflüssiges loswerden, Ordnung schaffen, frei sein von Hideka Yamashita
- Die magische Küchenspüle: Sich selbst und den eigenen Haushalt auf Hochglanz bringen von Marla Cilley
- Joy at Work: Aufgeräumt und erfolgreich im Arbeitsleben von Marie Kondo und Scot Sonenshein
- Less is more - Von der Freude des Weglassens von Francine Jay
- Magic Cleaning: Wie richtiges Aufräumen Ihr Leben verändert und Magic Cleaning: Wie Wohnung und Seele aufgeräumt bleiben von Marie Kondo
- Mein kleines Ordnungsbuch: Für ein schönes zu Hause und mehr Zufriedenheit von Denise Colquhoun und Constanze Guhr
- Mein Leben in drei Kisten: Wie ich den Krempel rauswarf und das Glück reinließ von Anne Weiss
- Platz schaffen: Wie sie ihr zu Hause optimal organisieren von Toni Hammersley
Interessant zu diesem Thema:
Danke für den Post. Ich wollte nächste Woche einmal richtig ordentlich aufräumen und ich denke davor werde ich mir erstmal ein paar der Folgen ansehen. Vor allem die Faltmethode interessiert mich. Ich bin nämlich echt schlecht im Falten
AntwortenLöschen